In der ersten Staffel von „Charité“ haben wir miterlebt, wie die junge, mittellose Ida (Alicia von Rittberg) nach einer dringenden OP in der Beriner Charité Ende des 19. Jahrhunderts ihr Interesse für Medizin entdeckt. In Staffel zwei geht es allerdings weder mit Ida noch mit irgendeiner der anderen Figuren des Serienauftakts weiter. Stattdessen folgt die ARD-Produktion einem Anthologie-Konzept – mit dem geschichtsträchtigen titelgebenden Krankenhaus als verbindendes Element, aber einem gänzlich neuen Figurenensemble.
Die Charité zur Nazi-Zeit
Die zweite „Charité“-Staffel ist nun in den Jahren 1943 bis 1945 angesiedelt – und damit in der bewegten Zeit gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, der auch in der Charité für Ausnahmezustände sorgt. Auch diesmal wird vor historischen Hintergründen, bei denen wir auch Einblicke in das Wirken realer Persönlichkeiten wie das des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen) und des Psychiaters Max de Crinis (Lukas Miko) bekommen, eine fiktive Geschichte erzählt.
In deren Mittelpunkt stehen die hochschwangere Medizinstudentin Anni (Mala Emde), die von der Nazi-Ideologie nach wie vor absolut überzeugt ist, und ihr Mann, der renommierte Kinderarzt Artur (Artjom Gilz). Als sich dann ausgerechnet das Kind der beiden nach der Geburt nicht wie vorgesehen entwickelt, stehen die beiden „Vorzeige-Arier“ vor schwierigen Entscheidungen.
Dann läuft die 2. Staffel "Charité"
Auch hinter den Kulissen von „Charité“ hat sich dabei einiges getan. Während zwar erneut Dorothee Schön und Sabine Thor-Wiedemann für die Drehbücher verantwortlich zeichnen, beerbt Anno Saul („Wo ist Fred?“, „Nord Nord Mord“) seinen Vorgänger Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“, „Der bewegte Mann“) auf dem Regiestuhl. Saul hat dabei alle sechs neuen Folgen inszeniert, die ab dem heutigen 19. Februar 2019 immer dienstags ab 20.15 Uhr im Ersten laufen. Zum Auftakt gibt es dabei noch eine Doppelfolge (und die anschließende Dokumentation „Die Charité - Medizin unterm Hakenkreuz“), in den kommenden Wochen laufen dann jeweils einzelne Episoden.
Wird es eine 3. Staffel geben?
Noch wurde nicht offiziell verkündet, ob es mit „Charité“ auch nach der zweiten Staffel weitergehen wird. Sollte diese jedoch ähnlich erfolgreich wie die erste Season werden, bei der im Schnitt mehr als sieben Millionen Zuschauer einschalteten, dürfte einer weiteren Fortsetzung nichts im Wege stehen.
Das Konzept gibt auf jeden Fall noch jede Menge Stoff für potentielle weitere Staffeln her. So könnte die Handlung nicht nur noch weiter in Richtung Gegenwart, sondern theoretisch auch wieder in die Vergangenheit springen, schließlich wurde die „Charité“ schon Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet und hatte bereits damals eine äußerst bewegte Geschichte.