Frech, witzig, derb und politisch unkorrekt – auf diese Weise katapultierte sich die „Fack ju Göhte“-Reihe in die Herzen der deutschen Kinogänger. Die ersten beiden Filme gehören zu den erfolgreichsten Kinofilmen des aktuellen Jahrzehnts und „Fack ju Göhte 3“ war hierzulande der erfolgreichste Film 2017. Obwohl der Film mit dem Abitur der Aggro-Klasse endet und wir erfahren, wohin es die Abiturienten verschlägt, können wir uns nicht vorstellen, dass es nach dem Riesenerfolg keinen „Fack ju Göhte 4“ geben wird. Und Bora Dagtekins, der Regisseur aller drei Teile, macht die Tür nicht komplett zu, wie wir seiner Aussage im Presseheft zum dritten Teil entnehmen können:
„Dieser [dritte] Teil ist das Finale und es ist kein weiterer Teil geplant. Das habe ich aber nach dem ersten und zweiten Teil auch schon behauptet und lag mit dieser Prognose immer falsch. Ich würde daher nicht zu hundert Prozent ausschließen wollen, dass das Franchise irgendwann, in irgendeiner Form, weiterleben wird.“
Dagtekin schließt eine Fortsetzung also nicht aus und schürt die Hoffnung, dass wir zukünftig vielleicht doch noch etwas von Aggrolehrer Zeki (Elyas M’Barek), Chantal (Jella Haase) und Co. erfahren. Und wie wir wissen, folgt schließlich auf jeden Schulabschluss auch irgendwann ein Klassentreffen…
So könnte es in "Fack ju Göhte 4" weitergehen
Achtung: Spoiler zu „Fack ju Göhte 2“ und zum Ende von „Fack ju Göhte 3“.
In „Fack ju Göhte 3“ erfahren wir am Ende, wohin es die Abiturienten verschlägt: Während Chantal (Haase) ein Volontariat bei der Cosmopolitan beginnt, zieht es Laura (Lena Klenke) nach Afrika, wo sie nicht nur ein soziales Jahr macht, sondern auch eine neue Liebe trifft. Zeynep (Gizem Emre) beginnt ein Praktikum bei einer Umweltorganisation und Burak (Aram Arami) lässt sich zum Polizisten ausbilden, während Danger (Max von der Groeben) sein künstlerisches Talent an einer Kunsthochschule auslebt. Zeki (M’Barek) bekommt in dieser Zeit neue Schützlinge zugeteilt, die er dann schließlich beim Erwachsenwerden begleitet. Schön wäre es doch, in einem vierten Teil tatsächlich zu sehen, wie die ehemalige „Arschloch-Klasse“ die ersten Schritte im Berufsleben meistert.
Außerdem dürfte ein Klassentreffen nach fünf bis zehn Jahren durchaus spannend werden, schlagen die ehemaligen Klassenkameraden schließlich unterschiedliche Richtungen ein. Spannend wäre es zu hören, welche Ausdrucksweise sie mittlerweile an den Tag legen und wie sie über die vergangene Schulzeit denken. Zeki könnte sich entweder zum Rektor hochgearbeitet haben oder aber er ist zurück in die Kriminalität gerutscht und zum richtigen Ganoven geworden, den Burak ins Gefängnis bringen muss. Vielleicht hat er es auch geschafft, Lisi Schnabelstedts (Karoline Herfurth) Liebe zurückzugewinnen, die ja im zweiten Teil nach England gegangen ist und Zeki verlassen hat.
Jella Haase würde übrigens ein Spin-off über Chantal einem vierten Teil vorziehen, wie sie während eines Interviews mit dem Radiosender 98.8 KISSFM verriet. Auch auf diese Weise könnte das Phänomen der Filme schließlich weiterleben.
Kleine "Fack ju Göhte"-Reunion
In einem möglichen „Fack ju Göhte“-Sequel scheint also nahezu alles möglich. Doch ob eine Fortsetzung tatsächlich kommt, steht noch in den Sternen. Dennoch können wir Jella Haase, Elyas M‘Barek und Karoline Herfurth bald in einem Bora Dagtekin-Film sehen. Der Regisseur inszeniert mit den drei Schauspielern sowie Florian David Fitz („100 Dinge“), Frederick Lau („Victoria“), Jessica Schwarz („Jesus liebt mich“) und Wotan Wilke Möhring („Happy Burnout“) den Film „Das perfekte Geheimnis“, der am 31. Oktober 2019 in die deutschen Kinos kommt.
Remake und Musical von "Fack ju Göhte"
Wenn ihr von „Fack ju Göhte“ nicht genug bekommen, die Filme deshalb aber auch schon fast mitsprechen könnt, habt ihr die Möglichkeit, euch stattdessen an das spanischsprachige Remake „No Manches Frida“ heranzutasten. Der Film mit dem mexikanischen Comedian Omar Chapparro als Zeki wurde von der US-Produktionsfirma Pantelion Films so konzipiert, dass er nicht zu viele regionale Eigenheiten aufweist und damit nicht nur für ein lateinamerikanisches, sondern auch für ein nordamerikanisches Publikum funktioniert. Dieser Kniff zahlte sich aus: Der Film lief 2016 in ganz Amerika recht erfolgreich im Kino. Der Vergleich der Trailer des deutschen Originalfilms und des Remakes weist im direkten Video-Vergleich sehr viele Ähnlichkeiten auf. Mit „No Manches Frida 2“ ist für 2019 bereits der zweite Teil für die Amerikaner in Planung, in dem es, wie auch im deutschen Original, auf Klassenfahrt geht.
Vergangenes Jahr gab es außerdem die Möglichkeit, Zeki, Chantal und Co. auf der Musical-Bühne zu bestaunen. „Fack Ju Göhte – Das Musical“ lief zwischen Januar und September 2018 im WERK7-Theater in München, wurde trotz großen Erfolgs aber mittlerweile (vorerst) eingestellt. Doch vielleicht wird ja demnächst auch noch der zweite Teil für die Musical-Bühne adaptiert.
Nachdem vergangene Woche der erste Film der Reihe im Fernsehen lief, strahlt Sat 1 nun „Fack ju Göhte 2“ am heutigen 1. Februar 2019 um 20.15 Uhr aus.