Der Streamingmarkt wird noch umkämpfter. Amazon, mit seinem Prime-Video-Dienst bereits einer der größten Konkurrenten von Netflix, hat nun über die hauseigene Marke IMDb einen weiteren Streamingdienst gestartet, mit dem man offensichtlich auf Kunden abzielt, die kein Geld bezahlen wollen: Daher ist dieser Dienst komplett kostenlos. Allerdings wird Werbung während des Films eingeblendet.
Zudem braucht man nicht einmal einen Account, um die kostenlosen Filme auf IMDb Freedrive, so der Name des Dienstes, anzuschauen Wer sich registriert, hat nur den Vorteil, bereits angefangene Filme an der richtigen Stelle fortsetzen zu können. Wer das nicht benötigt, kann so ganz ohne Anmeldung und damit Preisgabe persönlicher Daten wie seiner E-Mail-Adresse die Filme ansehen.
Bald auch in Deutschland?
Zum Start gibt es den neuen Dienst nur in den USA. Allerdings wird bereits auf der Startseite unter https://www.imdb.com/freedive/ darauf hingewiesen, dass dies nur „zur Zeit“ so ist. Dies deutet darauf hin, dass man in Zukunft auch den Weg in andere Länder plant. Dass dies erst später erfolgt, ist nur logisch. Schließlich wird man immer erst Rechte klären müssen, zudem unterliegt auch das Betreiben einer solchen Plattform in einzelnen Ländern unterschiedlichen gesetzlichen Regeln. Und diese Arbeit investiert man natürlich erst, wenn das Modell akzeptiert wird. Wir rechnen daher damit, dass Freedrive bei entsprechendem Erfolg in den USA früher oder später auch nach Deutschland kommt.
In den USA geht man mit einem überschaubaren, aber durchaus ansehnlichen Angebot an den Start. Eine genaue Anzahl geben die Macher nicht bekannt, nur den Hinweis, dass sie das Angebot stetig erweitern und erneuern wollen, doch die Kollegen von Variety konnten bislang 130 Filme und 29 Serien finden. Darunter findet sich natürlich für umsonst kein ganz aktueller Stoff, aber viele „modernere“ Klassiker, die zum wiederholten Schauen einladen oder unbedingt nachgeholt werden sollten, wenn man sie noch nicht kennt: „Memento“, „Drive“ (siehe Bild), „Adaption.“, „True Romance“, „Last Samurai“, „Eine Frage der Ehre“ oder der deutsche Export-Schlager „Lola rennt“ gibt es zu zum Beispiel zum Start der Plattform.
Seit einiger Zeit gibt es vermehrt Anbieter, die den kostenpflichtigen Portalen wie Netflix kostenloses, aber werbefinanziertes Streaming entgegensetzen. In den USA greift YouTube in dieser Hinsicht groß an und stellt seit einiger Zeit viele eher zweitklassige Filme, aber auch einige Klassiker wie „Rocky“ und „Terminator“ zur Verfügung. In Deutschland gibt es Anbieter wie Netzkino und Watchbox – und auch bei YouTube finden sich mittels anderer Anbieter bereits legal ganz viele Spielfilme: Wir haben euch bereits vor einiger Zeit 50 Perlen zusammengetragen.