Erst vergangene Woche wurde bekanntgegeben, dass Bjarne Mädel in der siebten Staffel von „Der Tatortreiniger“ zum letzten Mal die Spuren von Verbrechen beseitigen und dabei köstlich über Nichtiges und Wichtiges philosophieren wird. Die Entscheidung ging jedoch nicht vom Sender NDR, sondern von Autorin Mizzi Meyer alias Ingrid Lausund aus, die alle Folgen geschrieben hat und das Ganze nun nicht unnötig in die Länge ziehen, sondern auf dem Höhepunkt zum Abschluss bringen will.
Wann läuft die 7. Staffel?
Viel Zeit zum Abschiednehmen haben Fans der Serie nun aber nicht bekommen, steht das Ende doch jetzt schon in den Sendestartlöchern. Der NDR zeigt die ersten beiden Folgen der finalen „Tatortreiniger“-Season am heutigen 18. Dezember 2018 ab 22.00 Uhr. Die anderen beiden Episoden der Staffel folgen dann morgen zur selben Zeit. Insgesamt ist die Staffellänge mit vier Folgen also auch diesmal wieder gewohnt überschaubar. Trotzdem hat es dieser mit Eimer und Wischmopp daherkommende Schwanengesang noch mal so richtig in sich, was den Abschied aber nur umso schwerer macht.
Drei der vier abschließenden „Tatortreiniger“-Folgen sind bereits seit dem 15. Dezember in der NDR-Mediathek zu finden, die allerletzte Folge, die den passenden Titel „Eindunddreißig“ trägt (schließlich handelt es sich um die insgesamt 31. Episode der Serie), hebt sich der Sender hingegen für die TV-Ausstrahlung auf. Anhand der restlichen neuen Folgen können wir jedoch jetzt schon sagen, dass die letzte „Tatortreiniger“-Staffel den hervorragenden ersten sechs Seasons in nichts nachsteht. Mizzi Meyer und Regisseur Arne Feldhusen („Stromberg“, „Deutschland 86“) driften diesmal mitunter sogar in noch abseitigere Gefilde ab.
Das passiert in den neuen Folgen
Während der Staffelauftakt „Currywurst“ noch recht klassisch anmutet und Heiko „Schotty“ Schotte (Bjarne Mädel) darin in seiner gewohnt schlichten, aber den Kern gerade dadurch oftmals punktgenau treffenden Art mit einer Galeriebesitzerin über den Kern von Kunst diskutiert, steht in der zweiten Folge „Rebellen“ alles im Zeichen von Filzgleitern. Mit seinem Freund Didi (erneut gespielt von Musiker und Podcaster Olli Schulz) erörtert Schotty hier vor dem Hintergrund vor sich hinblubbernder schwarzer Blutblasen das Für und Wider der kleinen Stoffteile, die man unter Möbel packt, damit diese den Boden nicht zerkratzen.
Noch abgefahrener wird es dann in Folge drei, „Der Kopf“, in der Schotty im Hirn eines Komapatienten landet (!) und hier einmal mehr beweist, dass unter seiner ruppigen Schale sein Herz (und das der Serie) am rechten Fleck schlägt. Ähnlich skurril scheint es dann auch im Serienfinale zu werden, wenn der Tatortreiniger an seinem neuesten Einsatzort völlig fehl am Platz zu sein scheint und dabei inmitten von seltsamen Begegnungen mit Freunden und Bekannten seine Realität zunehmend ins Wanken gerät.