Am Mittwoch, den 14. November 2018, sollte im schleswig-holsteinischen Bad Schwartau eigentlich eine Vorführung des Films „Wildes Herz“ stattfinden – und zwar im Rahmen der jährlich stattfindenden Schulkinowochen, bei denen Schülern pädagogisch besonders wertvolle Filme vermittelt werden sollen. In der Kinodokumentation begleitet Regisseur Charly Hübner den Feine-Sahne-Fischfilet-Sänger Jan „Monchi“ Gorkow, der sich mit seiner Punkband immer wieder auch öffentlich gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie engagiert. Dadurch ist die Band speziell in den vergangenen Monaten immer mehr zu einem Hassobjekt der radikalen Rechten geworden.
Nach dem Eingehen einer Droh-Email, die mit „Enkel von Adolf Hitler“ unterschrieben war, wurde die Vorstellung jedoch wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt. Laut einem Bericht der Tageszeitung taz wurde in der Email damit gedreht, die „Volksverräter mit 7,62 mm Vollmantelgeschossen aus Sturmgewehren“ zu erschießen sowie den Veranstaltungsort in die Luft zu sprengen.
Vorführung soll trotzdem stattfinden
Nachdem die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) noch am Mittwoch gesagt hatte, dass „es nicht hinnehmbar sei, dass eine pluralistische Gesellschaft vor extremistischen Drohungen in die Knie geht“, kündigte das Bildungsministerium des Bundeslandes inzwischen an, dass die Vorführung nun an einem anderen Ort nachgeholt werden solle, wobei dann auch Karien Prien an einer an den Film anschließenden Diskussion teilnehmen wolle. Wann und wo das passieren soll, steht allerdings noch nicht fest, weil zunächst noch „komplexe Organisations- und Sicherheitsfragen geklärt werden müssen“.
„Wildes Herz“ läuft seit dem 12. April in den deutschen Kinos.