„Die glorreichen Sieben“ (1960) / „Die sieben Samurai“ (1954)
Eine Blaupause von Remakes ist es, überschaubar komplexe Originale mit spannenden Grundideen in einer nochmaligen Bearbeitung auszuweiten und zu veredeln (siehe „Heat“ und teils „Der Mann, der zuviel wusste“). Im Fall von John Sturges‘ „Die glorreichen Sieben“ (1960) ist die Schlagrichtung aber die genau andere. Der „Gesprengte Ketten“-Regisseur entschlackt in seinem Remake die 207 Minuten lange Geschichte von Akira Kurosawas bahnbrechendem Meisterwerk „Die sieben Samurai“ (1954) und kommt mit gut der Hälfte der Spielzeit aus. Aus einem japanischen Samurai-Epos wird ein klassischer amerikanischer Western mit Starbesetzung (Yul Brunner, Steve McQueen, Charles Bronson etc.)
Sturges interpretiert den Vorgänger frei, selbst wenn die Prämisse eines armen Dorfes, das regelmäßig von Banditen überfallen wird, die gleiche ist und nur in verschiedenen Zeiten (16. vs. 19. Jahrhundert) und Ländern (Japan vs. Mexiko) spielt. Sieben Kämpfer werden zum Schutz engagiert und liefern sich ein erbittertes Duell mit den Banditen. Obwohl „Die sieben Samurai“ filmhistorisch der noch bedeutendere Film ist, hat auch „Die glorreichen Sieben“ das Western-Genre nachhaltig beeinflusst und besitzt noch heute Klassiker-Status.
Drei Fortsetzungen („Die Rückkehr der glorreichen Sieben“, „Die Rache der glorreichen Sieben“, „Der Todesritt der glorreichen Sieben“), eine TV-Serie (1998 bis 2000) und ein neuerliches Remake (2016 von Antoine Fuqua) folgten.