Als die hochbudgetierte Krankenhaus-Serie „Charité“ im Frühjahr 2017 rund acht Millionen Deutsche dazu bewegte, die ARD einzuschalten, wurde überall von einem sensationellen Auftakt gesprochen. Zu Recht, denn einen so erfolgreichen Serienstart hatte es in Deutschland zuvor seit 25 Jahren nicht gegeben. Doch im Vergleich mit den Quoten der britischen Thriller-Serie „Bodyguard“, die seit dem 26. August 2018 auf BBC One ausgestrahlt wird, wirken die Zuschauerzahlen von „Charité“ plötzlich gar nicht mehr so herausragend: Die Serie mit „Game Of Thrones“-Star Richard Madden (spielte dort Robb Stark) lockte bei ihrer Premiere nämlich 10,4 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte. Selbst die zuletzt gezeigte fünfte Episode wollten noch über acht Millionen Briten sehen. Und dabei darf man nicht vergessen, dass im Vereinigten Königreich knapp 15 Millionen Menschen weniger wohnen als in Deutschland, was die Quoten noch einmal in ein wesentlich strahlenderes Licht rückt.
Doch die Briten müssen ihre neue Lieblingsserie schon bald mit der ganzen Welt teilen: Via Deadline erreicht uns nämlich die Nachricht, dass sich Netflix die internationalen Vermarktungsrechte an „Bodyguard“ gesichert hat. Ab dem 24. Oktober 2018 soll die Serie dann auch hierzulande abrufbar sein.
Darum geht’s in "Bodyguard"
Serien-Schöpfer Jed Mercurio („Line of Duty“) erzählt in „Bodyguard“ die fiktive Geschichte des ebenso heldenhaften wie impulsiven Kriegsveterans David Budd (Richard Madden), der nach seiner Entlassung aus dem Dienst beginnt, als Personenschützer zu arbeiten. Schon bald wird er mit der Aufgabe betraut, die ambitionierte Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) zu beschützen. Doch von deren politischen Ansichten hält Budd so gar nichts und das verstärkt sich nur, als er den politischen Apparat von innen kennenlernt. Für den Ex-Soldaten wird der Spagat zwischen Pflicht und persönlicher Überzeugung schnell zum Kraftakt…
So landete "Bodyguard" bei Netflix
Wie erst jetzt von der Produktionsfirma ITV Studios bekanntgegeben wurde, war Netflix bereits seit längerem Teil des Projekts. Schon in einer sehr frühen Entwicklungsphase von „Bodyguard“ stieg der Streaming-Gigant ein und sicherte sich damit frühzeitig die Vermarktungsrechte außerhalb Großbritanniens. Das ist kein ungewöhnliches Vorgehen: Ein Aspekt des Lizenzierungsmodells von Netflix ist es nämlich, weltweit mit lokalen TV-Sendern oder Produktionsfirmen zusammenzuarbeiten. Meist beginnen diese Kooperationen schon sehr früh und oft sogar schon, bevor ein endgültiges Drehbuch steht. Weitere Beispiele, bei denen es ganz ähnlich wie nun bei „Bodyguard“ ablief, sind die Mittelalter-Serie „The Last Kingdom“ sowie die bitterböse Comedy „The End of The F***ing World“. Beide stehen ebenfalls bei Netflix zum Abruf bereit.