Am 12. September 2018 verbreitete sich ausgehend von einem Bericht des renommierten Branchenmagazins The Hollywood Reporter die Nachricht, dass die Verhandlungen zwischen Superman-Darsteller Henry Cavill und Warner über eine Vertragsverlängerung gescheitert seien. Cavill werde nicht in „Man Of Steel 2“ mitspielen auch ein geplanter Cameo im kommenden DCEU-Film „Shazam!“ werde nicht gedreht. Normalerweise ist der Hollywood Reporter eine der verlässlichsten Quellen überhaupt und was dort steht, stimmt. Doch tatsächlich scheint die Situation in diesem Fall nicht ganz so eindeutig zu sein.
Noch am selben Tag folgten nämlich erst ein Dementi von Cavills Managerin Dany Garcia, dann eine offizielle, sehr vage gehaltene Pressemitteilung von Warner, in der betont wurde, dass noch nichts entschieden sei, und schließlich eine kryptische Videobotschaft von Cavill selbst. Offenbar ist also noch nichts final beschlossen und Henry Cavill hat das Cape noch nicht an den Nagel gehängt.
"Supergirl" hat Vorrang
Und dennoch wird es nun wohl erstmal kein „Man Of Steel 2“ geben. Dafür müssten sich die beiden Parteien nämlich nicht nur wieder gemeinsam an einen Tisch setzen und die Verhandlungen erfolgreich abschließen. Vor allem scheinen Warner und DC gerade auch kein besonders großes Interesse an einem zweiten Superman-Film zu haben. Vorrang hat aktuell offenbar ein Film über Supermans Cousine: Kara Zor-El alias Supergirl. Dass Warner daran arbeitet, steht bereits seit Anfang Juni 2018 fest, doch auch der Hollywood Reporter betont die Bedeutung dieses Projekts in dem Bericht über Cavills Ausstieg noch einmal.
Mit „Supergirl“ könnte es nun also recht schnell vorangehen. Drehbuchautor Oren Uziel („22 Jump Street“, „The Colverfield Paradox”) hat bereits mit der Arbeit begonnen und Gerüchten zufolge wünscht man sich bei Warner Reed Morano („The Handmaid’s Tale“) als Regisseurin. Da im Jahr 2019 jedoch bereits drei DCEU-Filme gedreht werden sollen, die dann 2020 ins Kino kommen dürften – und zwar „Birds Of Prey“, „The Flash“ und „The Batman“ – gehen wir bei „Supergirl“ von einem Drehstart frühestens im Herbst 2019 und einem Kinostart im Jahr 2021 aus.
Mit oder ohne Superman?
Somit bliebe theoretisch genügend Zeit, um sich mit Henry Cavill einig zu werden, damit dieser einen Gastauftritt als Superman in „Supergirl“ absolvieren kann, wie schon bei Ankündigung des Projekts spekuliert wurde. Dass Cavills Superman für eine Gastauftritt in einer Origin-Story über eine jugendliche Kara zu alt wäre, wie der Hollywood Reporter schreibt, stimmt jedenfalls nicht. Kara, die erst viele Jahre nach ihrem Cousin Kal-El auf der Erde ankommt, altert während des Fluges nicht. Und sollten sich Warner und Cavill nicht einigen können, könnte man in „Supergirl“ vielleicht sogar bereits einen neuen Superman-Darsteller vorstellen (wobei man den aktuell kursierenden Gerüchten um Michael B. Jordan wohl nicht allzu viel Gehör schenken sollte).
Denkbar wäre natürlich aber auch, dass man im DCEU (vorerst) komplett auf einen Superman verzichtet, dass Supergirl die einzige Überlebende vom Planeten Krypton wird und Supermans Platz in der Justice League einnimmt. Sollte „Justice League 2“ dann tatsächlich noch irgendwann kommen, wäre Gal Gadots Wonder Woman nicht mehr die einzige Heldin unter lauter männlichen Mitstreitern. Da Warner und DC spätestens seit dem Erfolg von „Wonder Woman“ vermehrt auf Gleichberechtigung vor und hinter der Kamera setzen und mehr Superheldinnen ins Kino bringen wollen, erscheint diese Möglichkeit gar nicht mal so unrealistisch...