Mit Amber Heard sprachen wir bereits über die Szene, in der sie als weltfremde Unterwasser-Prinzessin Mera über einen italienischen Marktplatz schlendert und mit großen Augen die angebotenen Waren bewundert. Von „Aquaman“-Produzent Peter Safran, der mit Regisseur James Wan bereits bei den „Conjuring“-Filmen zusammenarbeitete, erfuhren wir noch etwas mehr darüber, wie die Szene in den restlichen Film passt. Außerdem verrät er uns, warum „Aquaman“ noch vor einigen Jahren nicht hätte gedreht werden können.
FILMSTARTS: Kannst du uns etwas über die Szene verraten, die dort gerade gedreht wird?
Peter Safran: In „Aquaman“ müssen der Titelheld und Mera den Dreizack finden, der dem ersten König von Atlantis, König Atlan, gehörte. Das sizilianische Dorf ist der zweite Schritt auf ihrer Suche und sie müssen hier eine Art Rätsel lösen, um den nächsten Schritt nehmen zu können. Sie landen also in Italien und das ist eines der ersten Male, dass Mera auf der Erdoberfläche unter Menschen unterwegs ist und entsprechend ungewohnt ist alles für sie. Später in derselben Sequenz werden wir dann das erste Mal Yahya Abdul-Mateen II als Black Manta sehen, in einer großen Actionszene.
FILMSTARTS: Mera hat also zum ersten Mal Kontakt mit Menschen?
Peter Safran: Sie hatte schon vorher mit Menschen zu tun, allerdings eher mit der negativen Seite der Menschheit und nun sieht sie zum ersten Mal, dass wir auch gute Seite haben, dass es etwas gibt, das sich zu erhalten lohnt. Sie sieht zum ersten Mal Musikinstrumente, leckeres Obst, Leute, die Pizza essen, solche Dinge. Sie kommt aus einer Welt, in der Pflichterfüllung im Mittelpunkt steht und es nur wenig Spaß gibt. Und nun sieht sie Leute beim Tanzen, ein kleines Mädchen, das in den Brunnen schaut, und so weiter und sie denkt sich, dass die Welt an der Erdoberfläche doch etwas für sich hat. Und dass vielleicht nicht alle Leute so ticken wie sie und die Leute in ihrer Heimat.
"Aquaman" spielt vor und nach "Justice League"
FILMSTARTS: Was kannst du uns über die Struktur des Films verraten?
Peter Safran: „Aquaman“ beginnt in den 80er Jahren mit der Liebesgeschichte zwischen Arthurs Eltern, Tom Curry (Temuera Morrison) und Atlanna (Nicole Kidman). Er findet sie an einem felsigen Stück der Küste, wo sie verletzt und dem Tode nahe angespült wird und pflegt sie gesund, sie verlieben sich und bekommen schließlich Arthur. Dann springt der Film in die Gegenwart, wo es dann noch einige Rückblenden gibt, in denen die Geschichte von Atlantis gezeigt wird.
FILMSTARTS: Und wo in der DCEU-Timeline ist die Gegenwarts-Handlung von „Aquaman“ angesiedelt?
Peter Safran: Nach „Justice League“.
FILMSTARTS: Wie schwierig war es, bei „Aquaman“ keine Widersprüche zu „Justice League“ und den anderen DCEU-Filmen zu produzieren?
Peter Safran: Das war leichter als gedacht. Es gab einige Dinge, die James [Wan] unbedingt in „Aquaman“ haben wollte und die er zur Bedingung gemacht hat, aber da gab es mit Zack Snyder, Geoff Johns und Jon Berg nie Probleme. Wir wollten etwa diejenigen sein, die Atlantis zum ersten Mal zeigen, die den Look der Bewohner von Atlantis und der sechs anderen Königreiche kreieren und die Arthur zum ersten Mal nach Atlantis bringen. Und auch während der „Justice League“-Nachdrehs haben wir mit den Leuten dort in Kontakt gestanden, um sicher zu gehen, dass Arthur und Mera am Anfang von „Aquaman“ an genau dem Punkt sind, an dem wir sie haben wollen.
FILMSTARTS: Kannst du uns etwas darüber erzählen, wie das Projekt zu Stande gekommen ist?
Peter Safran: Warner Bros. und DC wollten schon lange einen „Aquaman“-Solofilm zu machen. Zack Snyder hat Jason Momoa schon vor mittlerweile fünf Jahren als Aquaman gecastet, aber zu ihm gesagt: „Du darfst das niemandem verraten, niemand darf das wissen“. James Wan kam dann vor anderthalb Jahren an Bord, und kurz darauf dann auch ich, nachdem ich mit der Arbeit an „Conjuring 2“ und „Annabelle 2“ fertig war.
FILMSTARTS: Ist das das größte Projekt, das du jemals mit James Wan zusammen gemacht hast?
Peter Safran: Ja, absolut. Ich glaube sogar, dass das eines der größten Projekte ist, die irgendjemand jemals gemacht hat. Davor war „Conjuring 2“ der größte Film, den wir gedreht haben.
FILMSTARTS: Du arbeitest jetzt ja schon lange mit James Wan zusammen. Wie hat er sich in der Zeit verändert, dass er jetzt einen Blockbuster dieser Größenordnung stemmen kann?
Peter Safran: Ich glaube nicht, dass sich Regisseure wirklich verändern. Sie werden einfach erfahrener in ihrem Handwerk, also etwa darin, eine Second Unit zu verwalten oder mit visuellen Effekten umzugehen. Und egal ob „Annabelle“ mit seinem kleinen Budget von 6,5 Millionen Dollar oder „Fast & Furious 7“ oder jetzt „Aquaman“ – wann immer ich mit James zusammengearbeitet habe, hat er eine unglaubliche Bereitschaft mitgebracht, er hat von Anfang eine klare Vision. Und egal mit welchem Abteilungsleiter ihr euch unterhaltet – James weiß genau, was er will, wie ein bestimmtes Detail aussehen soll. Notfalls malt er es einfach selbst auf. Tatsächlich braucht man für einen klein budgetierten Film genauso viel Bereitschaft wie für einen großen Blockbuster.
FILMSTARTS: James Wan hat ja zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich Horrorfilme gedreht. Ist von dieser Horror-Mentalität auch in „Aquaman“ etwas zu spüren? So wie etwa bei Peter Jackson, dessen Filmen man die Anfänge des Regisseurs im Horror-Genre bis heute anmerkt?
Peter Safran: Ich würde sagen, dass man James‘ Horror-Herkunft am ehesten in den Szenen mit den Trench-Kreaturen [„trench“ bedeutet auf Deutsch „Tiefseegraben“] sehen kann. Als Atlantis im Meer versank, hat es sich in sieben Königreiche aufgespaltet und die Trench sind eines davon. Manche dieser Völker sehen noch mehr oder weniger so aus wie wir, siehe die Atlanter und die Xebelianer, aber andere haben sich auch zurückentwickelt und sehen mehr aus wie Wasserbewohner. Die Trench sind eine supergefährliche Gruppe und James hatte eine Idee für eine unglaubliche Szene, bei der Arthur und Mera auf einem Boot angegriffen werden und die meiner Meinung nach dazu beigetragen hat, dass der Film überhaupt gemacht wurde. Das ist eine pure Horror-Szene, wie aus James’ Anfangstagen, bei der Erinnerungen an „Der Schrecken vom Amazonas“ wach werden – nur halt in einer Version aus dem Jahr 2018.
FILMSTARTS: Wir haben gehört, dass dieser Film vor ein paar Jahren noch nicht hätte gedreht werden können. Was kannst du uns über die technischen Herausforderungen erzählen?
Peter Safran: Das stimmt absolut – vor fünf Jahren wäre es unmöglich gewesen, diesen Film zu drehen, es wäre absolut unbezahlbar gewesen, auch nur annähernd die technische Perfektion zu erzielen, die heute möglich ist. Die Möglichkeit, Unterwasserszenen auf dem Trockenen zu drehen, ist eine ziemlich neue Entwicklung. Aber dank Effektschmieden wie Industrial Light & Magic und anderen können wir jetzt die Geschichte so erzählen, wie James das möchte. Dennoch war eine Menge Forschung und Entwicklung notwendig, um herauszufinden, wie man den Schauspielern das Gefühl gibt, sich unter Wasser zu befinden, obwohl man im Trockenen dreht, und wie man humanoiden Kreaturen, die unter Wasser atmen, reden und sich bewegen, auf eine Weise darstellt, die realistisch wirkt. Daran waren über Monate hinweg die verschiedensten Abteilungen beteiligt, unter anderem auch das Stuntteam. Wir verwenden beim Dreh einige Technologien, die es schon länger gibt und passen sie an unsere Bedürfnisse an, etwa die sogenannte Stimmgabel, einen langen Stab mit einer Art Gabel an einem Ende, mit der man die Schauspieler an den Hüften aufheben kann, und einem Gegengewicht am anderen Ende. Damit erreicht man, dass sich die Darsteller leicht auf und ab bewegen, allerdings ist das nicht sehr mobil und deswegen ungeeignet für Dialogszenen, an denen mehrere Darsteller beteiligt sind. Also haben wir die Gabeln mit den mobilen Kamerawagen kombiniert, die etwa verwendet werden, um Single-Camera-Sitcoms zu drehen, und konnten die Darsteller so herumbewegen.
FILMSTARTS: Wie ist denn der Tonfall des Films? Die frühen DCEU-Filme waren ja sehr düster, dann wurde es mit „Suicide Squad“ etwas humorvoller und „Wonder Woman“ war schließlich ein teilweise lustiger, sehr emotionaler Film. Und das scheint bei „Aquaman“ ähnlich zu sein…
Peter Safran: Eines der Ziele für diesen Film, insbesondere für James, war es, einen spaßigen Abenteuerfilm zu drehen, wesentlich spaßiger als es die DCEU-Filme bisher waren. Und „Aquaman“ sollte sich schon immer von „Man Of Steel“ und „Batman v Superman“ und „Suicide Squad“ abheben. Ich würde sagen, vom Tonfall ist das hier eher „Indiana Jones“ als irgendwas anderes, und das war immer das Ziel – so eine Art klassisches, unterhaltsames Action-Abenteuer, nur halt angesiedelt in einer einzigartigen, nie dagewesenen Umgebung.
FILMSTARTS: Es gibt zwei Bösewichte in diesem Film, Orm und Black Manta. In welchem Verhältnis stehen sie zueinander?
Peter Safran: Orm ist der hauptsächliche Bösewicht des Films, daran gibt es gar keinen Zweifel. Seiner Meinung nach können die Menschen und Atlantis nicht koexistieren und er findet, dass es keinen anderen Weg gibt, als den Oberflächenbewohnern den Krieg zu erklären. Und seinen Plan wollen Arthur und Mera verhindern. Auch Black Manta ist natürlich ein großer Bösewicht, den viele von euch sicher aus den Comics kennen, ein echter Fanliebling und ein Widersacher von Aquaman der ersten Stunde. Auch seine Origin-Story wird in „Aquaman“ enthüllt und wir erklären, warum er so versessen darauf ist, sich an Aquaman zu rächen.
FILMSTARTS: Orm will gegenüber den Oberflächenbewohnern keine Gnade walten lassen, weil diese die Meere zerstören. Versteckt sich da auch eine ökologische Botschaft?
Peter Safran: Was Orm zu einer so tollen Figur macht: Er ist nicht einfach nur ein typischer Bösewicht, der bloß aus Spaß die Welt zerstört. Er sagt zu den anderen Bewohnern von Atlantis: „Die Menschen zerstören seit hunderten Jahren unsere Ozeane, irgendwann werden sie auch uns zerstören. Wir müssen sie also bekriegen.“ Es gibt einige wirklich starke Szenen, in denen er seine Position rational vorträgt. Und auch Aquaman stimmt mit ihm überein, er sagt zu ihm: „Du hast recht wegen des Problems, aber deine Lösung ist falsch.“
Kein Kommentar zu Cameos von anderen DC-Helden
FILMSTARTS: Werden wir in Zukunft noch weitere Figuren aus dem „Aquaman“-Universum sehen, also etwa Aqualad oder Aquagirl?
Peter Safran: Das wissen wir noch nicht. Unser Ziel ist momentan erst mal, eine tolle Geschichte mit Aquaman zu erzählen. Wir hoffen natürlich, dass wir damit den Grundstein für ein Franchise legen, aber wir haben noch nicht entschieden, wie die zukünftigen Filme aussehen würden. Es gibt einige sehr offensichtliche Möglichkeiten, aber wir wissen es noch nicht.
FILMSTARTS: Wie sieht es mit anderen Figuren aus dem DCEU aus, also Batman & Co.?
Peter Safran: Auch das haben wir noch nicht entschieden. Momentan arbeiten wir erst mal an einem starken Solofilm, aber es gibt natürlich immer Möglichkeiten für ein Crossover.
FILMSTARTS: Was wir bisher sehen konnten, macht den Eindruck, dass ihr sehr viel Wert auf Details legt. Wird es denn Easter Eggs oder dergleichen geben?
Peter Safran: Auf jeden Fall. Es wird definitiv einige schöne Sachen geben, nach denen Fans die Augen offenhalten können und die auf andere Filme im DCEU anspielen. James liebt sowas. Er ist da wie ein kleines Kind und so einen Film zu machen, ist die ultimative Art zu spielen.
FILMSTARTS: Aquaman war lange der Superheld, über den sich alle lustig machen. James Wan hat bereits gesagt, dass er Aquaman anders darstellen will, als das bisher der Fall war...
Peter Safran: Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass James sich „Aquaman“ genau deswegen ausgesucht hat, eben weil Aquaman immer der Superheld war, über den sich lustig gemacht wurde. Und jetzt sieht das so aus: Die Leute lachen über Aquaman? Er hat Jason Fucking Momoa als Hauptdarsteller. Die Leute lachen darüber, dass er auf einem Seepferd reitet? Wartet mal ab, bis ihr den Seepferd-Wasserdrachen seht, auf dem Nereus reitet. James will alle Vorurteile über Aquaman auf den Kopf stellen und einen verdammt coolen Film machen, über den sich niemand lustig zu machen wagt.
FILMSTARTS: Wie ist die Beziehung zwischen Mera und Aquaman?
Peter Safran: Ich würde ihr Verhältnis mit dem von Michael Douglas und Kathleen Turner in „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ vergleichen. Es gibt genau dieselbe Art von unterhaltsamem Geplänkel zwischen den beiden. Sie sind gemeinsam auf dieser Mission und sie ist ihm in vielerlei Hinsicht ebenbürtig, eigentlich ist sie mit ihrer Hydrokinese [die Fähigkeit, Wasser zu manipulieren] sogar mächtiger als er. Sie ist also eine sehr würdige, eine sehr ebenbürtige Partnerin.
FILMSTARTS: Wo wir gerade von Kräften sprechen: Welche Kräfte hat Orm und wie schafft es Patrick Wilson, gegen Jason Momoas beeindruckende Statur zu bestehen?
Peter Safran: Zuerst einmal: Ihr habt Patrick Wilsons Verwandlung für diesen Film noch nicht gesehen. Er ist ein absolutes Monster geworden! Patrick war der erste Cast-Zugang nach Jason und Amber und als James als Regisseur an Bord kam, wusste er, dass Patrick der perfekte Widersacher sein würde. Und Patrick war klar, dass er eine Menge Leinwandzeit mit Jason haben würde, also hat er seit Herbst 2016 ein Workout-Programm durchgezogen, das ihr nicht glauben würdet. Er strotzt nur so vor Muskeln und ist in unglaublicher Form. Ansonsten hat Orm keine besonderen Kräfte, aber er ist ein Atlanter, der seit seiner Geburt trainiert wurde, um der Anführer, der Stärkste, der beste Kämpfer zu werden. Er ist also ein würdiger Gegner und Arthur unterschätzt ihn tatsächlich sogar zunächst.
FILMSTARTS: Und welche Kräfte hat Aquaman? Viele Leute wissen ja nur, dass er sehr stark ist und mit Fischen reden kann…
Peter Safran: Auch das werden wir natürlich in „Aquaman“ ansprechen, auch darüber wurde sich ja häufig lustig gemacht. Er ist also unglaublich stark und mächtig, aber er ist nicht Superman, er ist nicht unverwundbar.
FILMSTARTS: Welche Comicreihe dient als Vorlage für „Aquaman“? Vor allem in Hinsicht auf die Hintergrundgeschichte der Figuren?
Peter Safran: Wir halten uns vor allem an den von Geoff Johns unternommenen „New 52“-Reboot. Das bedeutet, Aquaman ist der Sohn von Tom Curry und Atlanna, die vor ihrer arrangierten Hochzeit mit dem damaligen König von Atlantis an die Erdoberfläche geflohen ist. Und Orm ist Arthurs Halbbruder und damit ein reinblütiger Atlanter.
"Jason Momoa ist eine mutigere Casting-Entscheidung als Gal Gadot"
FILMSTARTS: Jason Momoa sieht dem Aquaman aus den Comics nicht gerade ähnlich.
Peter Safran: Stimmt genau, dort sieht er ja eher aus wie Chris Hemsworth oder Chris Evans. Es war eine echt mutige Entscheidung, Jason zu besetzen, mit seiner Herkunft und seinem Look, aber ich verspreche euch, nachdem „Aquaman“ in die Kinos kommt, wird niemand mehr auch nur darüber nachdenken, dass er auch anders hätte aussehen können! Kinder werden mit Jason Momoa als dem einzige echten Aquaman aufwachsen. Das kommt auch daher, dass es einige Parallelen zwischen Jason und Aquaman gibt. Beide sind immer Außenseiter gewesen, Aquaman als Halb-Atlanter, der sich weder der Oberflächenwelt noch Atlantis zugehörig fühlt, Jason als Hawaiianer in Iowa.
FILMSTARTS: Also könnte Jason Momoa als Aquaman einen ähnlich starken Eindruck hinterlasse wie Gal Gadot in „Wonder Woman“?
Peter Safran: „Wonder Woman“ ist ein fantastischer Film, mit einer tollen Geschichte, tollem Cast, tollen Humor und einigen sehr bewegenden Momenten und auch deswegen wurde der Film so gut aufgenommen. Jason Momoa als Aquaman ist aber definitiv eine mutigere Casting-Entscheidung gewesen, als Gal Gadot als Wonder Woman zu besetzen – sie ist perfekt besetzt, aber sie sieht nun mal auch aus, wie Wonder Woman schon immer aussah. Dennoch glaube ich, dass der Eindruck von „Aquaman“ genauso stark sein wird wie bei „Wonder Woman“.
FILMSTARTS: Jason stand ja schon als Aquaman fest, bevor du und James Wan an Bord gekommen seid. Wie sind die restlichen Darsteller zu „Aquaman“ gestoßen?
Peter Safran: James besetzte Amber Heard als Mera und schlug dann sofort Patrick als Orm vor, wie gesagt. Willem Dafoe war damals ebenfalls bereits an Bord, er sollte ja eigentlich bereits in „JL“ zu sehen sein. Und für die ganzen Figuren, die wir besetzt haben, sind tatsächlich die Schauspieler verpflichtet worden, die unserer erste Wahl waren. Es gab niemanden, den wir gerne gehabt hätten, aber dann nicht bekommen haben. Bei Nicole Kidman etwa haben wir ihr Gesicht schon für das ganz frühe Artwork von Atlanna verwendet, bevor wir sie überhaupt gefragt haben. James war sich sicher, dass sie gerne mit ihm zusammenarbeiten würde, und ich habe das immer so abgetan, aber als wir sie dann gefragt haben, hat sie tatsächlich sofort „Ja“ gesagt. Temuera Morrison war auch der einzige, den wir als Tom Curry angefragt haben. Jason Momoa ist ein riesiger Fan von ihm, schon seit „Die letzte Kriegerin“, und wir konnten uns einfach niemand anderen vorstellen. Von Yahya Abdul-Mateen II waren wir in „The Get Down“ absolut begeistert und nachdem wir uns zum Mittagessen getroffen hatten, haben wir ihm sofort ein Angebot gemacht. Er war genau, was wir gesucht haben, mit seiner Statur und seinem Charme.
FILMSTARTS: Warum habt ihr euch entschlossen, „Aquaman“ hier in Australien zu drehen?
Peter Safran: Aufgrund unserer hohen Anforderungen gab es gar nicht so viele Auswahlmöglichkeiten. Wir brauchten ein Studio, das wir komplett belegen konnten, weil die Dreharbeiten so aufwändig sind, außerdem Zugang zu Stränden und Meer. Und weil Aquaman und Mera in „Aquaman“ um die halbe Welt reisen und dabei einige wunderschöne Orte sehen, brauchten wir eine Location mit gutem Wetter – all das gibt es in Australien. Und dann sind da natürlich noch die steuerlichen Anreize, die eine Voraussetzung gewesen wären, egal wo wir drehen. Außerdem ist es für die Schauspielern einfach toll, wenn man nicht einen Wintermantel anziehen muss, um vom Trailer zum Set zu gehen.
Mehr über „Aquaman“ erfahrt ihr in den nächsten Tagen hier auf FILMSTARTS. Unser Interview mit Amber Heard ist bereits online, neben Interviews mit Aquaman-Darsteller Jason Momoa und Regisseur James Wan erwartet euch dann natürlich auch noch unser großer Set-Bericht.