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Der todkranke Autor Samson Young (Billy Bob Thornton) kommt nach London, um ein letztes Buch zu schreiben. Dort trifft er auf den Kleinganoven und Dartspieler Keith Talent (Jim Sturgess) sowie den von seiner Upper-Class-Existenz frustrierten Banker Guy Clinch („Die Bestimmung“-Star Theo James), doch seine Fantasie wird erst so richtig beflügelt, als die atemberaubende Nicola Six (Amber Heard) auf den Plan tritt, die bald alle drei Männer um den Finger wickelt. Einer aus dem Trio wird der Mörder der mysteriösen jungen Frau sein…
Die mörderischen Verwicklungen der Handlung von Martin Amis‘ 1989 erschienener Romanvorlage und die prominente Besetzung (zu der auch Johnny Depp in einer Minirolle gehörte) lassen auf einen spannenden Thriller hoffen. Doch die Produktionsgeschichte von „London Fields“ spricht eine andere Sprache, nachdem sich Filmemacher wie David Cronenberg („Naked Lunch“) und Michael Winterbottom („The Killer Inside Me“) vergeblich an einer Adaption versuchten, ehe es 2014/15 unter der Regie von Musikvideo-Spezialist Matthew Cullen doch noch vor die Kameras ging.
Klagewelle statt Premiere
Doch als Cullen die Fassung des Films sah, die in Toronto im September 2015 uraufgeführt werden sollte, verklagte er die Produzenten und die Premiere wurde abgesagt (es fand nur eine Pressevorführung statt). Während der Regisseur der Gegenseite Betrug und Verstümmelung des Films vorwarf, reagierten die Produzenten mit einer Gegenklage und behaupteten, Cullen habe das Budget und den Terminplan in unverantwortlicher Weise überzogen.
Die Schauspieler haben sich auf die Seite Cullens geschlagen und haben sowohl den Besuch der geplanten Premiere als auch andere Promoauftritte für den Film verweigert. Daraufhin hat die Produktionsfirma auch gegen Hauptdarstellerin Amber Heard („Aquaman“) eine Millionenklage eingereicht, weil sie ihre vertraglichen Pflichten nicht erfüllt habe. Heard habe sich unter anderem geweigert, provokative Nackt- und Sexszenen zu drehen, obwohl sie dem Drehbuch ausdrücklich zugestimmt habe.
Das wiederum wollte Heard nicht auf sich sitzen lassen und verklagte ihrerseits den Produzenten Chris Hanley. Sie bezog sich auf die erwähnte Toronto-Fassung des Films und monierte, dass darin Nackt- und Sexszenen mit ihrer Figur zu sehen sind, die sie gar nicht gedreht hat. Eine dieser Szenen soll sogar die Grenze zur Pornografie überschritten haben. Diesen mit einem Body-Double ohne ihr Wissen gedrehten Szenen hätte Heard nie zugestimmt, aber ihr Einverständnis sei vertraglich vorausgesetzt gewesen…
Seit der Klagewelle war der Film nirgends mehr offiziell zu sehen, doch nun soll er noch in diesem Sommer 2018 seine ersten regulären Kinostarts erleben, was auf eine Beendigung des juristischen Streits hindeutet. Das berichten unter anderem The Playlist und Indiewire. Bestes Indiz dafür ist die Veröffentlichung des ersten Trailers. Dem soll eine neue Schnittfassung zu Grunde liegen, aber weitere Einzelheiten sind zu den Hintergründen bisher nicht bekannt. Auch ob und wann „London Fields“ in deutschen Kinos zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Hier auch noch ein erstes Plakat, auf dem der Name von Jim Sturgess (bekannt unter anderem aus „Cloud Atlas“ und „Across The Universe“) anders als im Trailer korrekt geschrieben ist...