Die Beziehung zwischen Arabern und Israelis ist auch heute noch problembelastet und sensibel. Das weiß sicherlich auch der Streaminganbieter Netflix und hat offenbar in vorauseilendem Gehorsam ein Promobild zu der Netflix-Doku-Serie „Zeit: Der Fall Kalief Browder“ (im Original: „Time: The Kalief Browder Story“) die seit März 2017 abrufbar ist, manipuliert, um nicht für Aufregung zu sorgen. Doch das genaue Gegenteil passiert jetzt. Der pfiffige israelische Netflix-Gucker Yair Kivaiko hat den Eingriff jetzt aufgedeckt und in den sozialen Netzwerken publik gemacht.
Netflix hat ausweichende Antwort parat
Doch was ist geschehen? In Folge 5 der Doku-Serie (bei Minute 22:40), die von einem US-amerikanischen Highschool-Schüler handelt, der drei Jahre ohne Anklage inhaftiert war, trägt Rap-Superstar Jay-Z ein T-Shirt, auf dem auf Hebräisch, Englisch und Arabisch das Wort „Friede“ aufgedruckt ist - völkerverbindend sozusagen. Auf dem Vorschaubild der weltweiten Netflix-Accounts ist der hebräische Teil „Shalom“ allerdings via Bildbearbeitungsprogramm retuschiert worden, sodass dort nur ein Teil des englischen „Peace“ zu sehen ist sowie der Ansatz des arabischen „Salam“.
Und was sagt Netflix dazu? Auf eine Anfrage der Jerusalem Post teilte ein Netflix-Sprecher aus Israel mit: „Das Wort ‚Peace‘ ist universell und wird von jedem Zuschauer verstanden.“ Jay-Z selbst wollte sich nicht zu dem Poster-Vorfall äußern.
Die sechs Folgen von „Zeit: Der Fall Kalief Browder“ sind derzeit auf Netflix jederzeit abrufbar.