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    Nach Verhaftung eines "Smallville"-Stars: TV-Serie über angebliche Sex-Sekte NXIVM in Arbeit

    Am 20.4.2018 schockierte die Verhaftung der unter anderem aus „Smallville“ bekannten Schauspielerin Allison Mack die Öffentlichkeit. Sie soll junge Frauen einem Sex-Kult zugeführt haben. Nun ist bereits eine Serie über den „Fall NXIVM“ in Arbeit.

    Warner Bros.

    Im Herbst 2017 enthüllte Barry Meier mit seinem New-York-Times-Artikel „Inside a Secretive Group Where Women Are Branded“ die Praktiken bei NXIVM (ausgesprochen: Nex-i-um), einer Geheimorganisation, in der Frauen angeblich mit Brandzeichen versehen und sexuell missbraucht werden. Deren in der Öffentlichkeit sehr präsenter Anführer Keith Raniere soll sich einen ganzen Harem gehalten haben und die Frauen mit jenen Brandzeichen als sein „Eigentum“ gekennzeichnet haben. Im März 2018 wurde Raniere deswegen verhaftet, am 20. April 2018 kam zudem die Schauspielerin Allison Mack (auf unserem Foto links) als seine angebliche Komplizin in Haft.

    Dieser aktuell für gewaltig Aufsehen sorgende Fall soll nun schnellstmöglich für das Heimkino adaptiert werden. Die TV-Abteilung der US-Indiefilmschmiede Annapurna (unter anderem verantwortlich für „American Hustle“, „Foxcatcher“ und „Der seidene Faden“) hat sich laut dem Hollywood Reporter die Rechte an Meiers Artikel gesichert. Annapurna-Chefin Megan Ellison wird gemeinsam mit der aus „Westworld“ bekannten Schauspielerin Shannon Woodward die Serie produzieren. Ein Autor und ein TV-Sender oder Streamingdienst für die Ausstrahlung wurde noch nicht bekanntgegeben.

    Allison Mack und der Sex-Kult

    Der Fall ist aktuell auch so massiv in der Öffentlichkeit, weil mit Allison Mack ein bekannter Hollywood-Star sehr prägend involviert ist. Als Kinderdarstellerin war sie mit unter anderem der Komödien-Fortsetzung „Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft“ früh im Filmgeschäft präsent, dürfte aber den meisten Zuschauern vor allem durch ihre Rolle als furchtlose Reporterin Chloe Sullivan in „Smallville“ bekannt sein. Sie wird beschuldigt, dass sie als rechte Hand des angeblichen Sektenbosses Keith Raniere verantwortlich für die Rekrutierung neuer Mitglieder war.

    Staatsanwaltschaft und Polizei sind nach derzeitigem Ermittlungsstand überzeugt, dass die öffentliche Inszenierung von NXIVM als Selbsthilfegruppe für Frauen nur eine Tarnung war und dass es in Wirklichkeit darum ging, Raniere Sex-Sklavinnen zuzuführen. Nachdem die Frauen einmal anfingen, Kurse zu belegen, sollen sie schnell gedemütigt und erniedrigt worden sein. Die Vorwürfe gegen Raniere umfassen neben Vergewaltigung und Körperverletzung durch die Brandzeichen, mit denen sie markiert wurden, das Einsperren in Käfige und Nahrungsentzug. Ihm wird zudem Erpressung seiner Opfer mit kompromittierenden Fotos und auch Gehirnwäsche zur Last gelegt.

    Mack wollte angeblich Emma Watson anlocken

    Ihre Präsenz in der Öffentlichkeit soll Allison Mack, so die Ermittler, vor allem auch dazu genutzt haben, Raniere reiche Frauen zuzuführen, die er dann zusätzlich zur körperlichen und seelischen Misshandlung auch finanziell ausnehmen konnte. Angeblich versuchte sie sogar Schauspielkollegen in die Sekte zu locken. Ob sie damit erfolgreich war, ist noch nicht bekannt.

    Öffentlich sind aber gleich mehrere Twitter-Nachrichten an „Harry Potter“-Star Emma Watson aus dem Jahr 2016. Hier erklärt sie ihrer Kollegin, die sich öffentlich sehr meinungsstark für Frauenrechte engagiert, dass sie Teil einer besonderen Gruppe für die Förderung von Menschen und Entwicklung von Frauen sei und ihr gerne mehr über diese erzählen würde. An anderer Stelle schreibt sie: „Ich bin beteiligt an einer wunderbaren Frauenbewegung und ich denke, die gefällt dir auch. Ich würde gerne mit dir darüber reden.“

    Auch Macks „Smallville“-Kollegin Kristin Kreuk, die auf dem obigen Foto aus der Serie an ihrer Seite zu sehen ist, wurde übrigens mit dem Skandal in Verbindung gebracht und musste sich gegen Anschuldigungen wehren, für die mutmaßliche Sekte tätig gewesen zu sein. Sie erklärte via Twitter, dass sie vor Jahren zwar Kurse bei NXIVM belegte, aber seit fünf Jahren nichts mehr mit dieser zu tun habe und nichts von illegalen Aktivitäten mitbekam.

    Mittlerweile wurde Allison Mack übrigens gegen eine Kaution von fünf Millionen Dollar wieder aus der Haft entlassen, steht aber unter Hausarrest und darf keinen Kontakt zu anderen Mitgliedern von NXIVM haben.

    Auch eine Dokumentation in Arbeit

    Es gibt also mehr als genug Stoff für die Serie von Megan Ellison und so wundert es auch nicht, dass die einflussreiche Produzentin nicht die Einzige ist, die aktiv an einem Projekt über NXIVM arbeitet. Ex-MTV-Musik-Doku-Produzent Brian Graden sitzt bereits an einer Doku-Serie, für die laut Deadline bereits viel Material gedreht wurde. Darin begleitet er die Schauspielerin Sarah Edmondson, die nach eigenen Angaben ein Opfer der Gruppierung ist, und ihren Ehemann und Schauspielkollegen Anthony Ames, wie sie auf die Zeit in dem Kult zurückblicken und versuchen, gegen die einstigen Peiniger vorzugehen. Dieses Projekt soll an die für viel Aufsehen sorgende Doku-Serie „Leah Remini: Ein Leben nach Scientology“ erinnern, die in Deutschland via Sky zu sehen ist.

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