Es ist eine der bizarrsten Geschichten, die der Fußball je geschrieben hat. Der brasilianische Profi Carlos Kaiser narrte die Sportwelt über mehr als zwei Jahrzehnte, von den späten 70ern bis in die 90er Jahre. Der vermeintliche Stürmer stand bei allen bedeutenden brasilianischen Proficlubs wie Flamengo, Fluminese oder Vasco da Gama unter Vertrag, kickte in Mexiko, Argentinien und Europa, ohne je etwas von seinem Gehalt auf dem Platz zurückzuzahlen. Der heute 55-jährige Lebemann war ein klassischer Hochstapler im Stil von Frank Abagnale Jr., dem Steven Spielberg in seinem meisterhaften Gaunerstück „Catch Me If You Can“ mit Leonardo DiCaprio ein Denkmal setzte.
Weltpremiere in New York
Bei seinem ersten Langfilm „Kaiser: The Greatest Footballer Never To Play Football“, der jetzt am 21. April 2018 beim Tribeca Film Festival in New York Premiere feiert, zeichnet Regisseur Louis Myles das verrückte Leben des Carlos Henrique Raposo Kaiser nach, der sich im entscheidenden Augenblick auf dem Platz immer verdrückte, Verletzungen und Krankheiten vortäuschte oder sonstige Ausreden erfand, nur um nicht spielen zu müssen – weil er es nicht konnte, jedenfalls nicht auf Profiniveau. Das VIP-Leben eines Fußballprofis genoss Kaiser dafür aber in vollen Zügen.
Wann und wo „Kaiser: The Greatest Footballer Never To Play Football“ in Deutschland zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Bis dahin müsst ihr euch mit dem amüsanten Trailer begnügen.