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    "X-Men"-Serie "Legion": Ein Ausblick zum Start der zweiten Staffel auf Fox

    „Legion“ war 2017 die erste „X-Men“-Realserie und überzeugte mit einer verschachtelten Erzählweise und einem eigenwilligen Inszenierungsstil. Heute startet auf FOX die zweite Staffel der „X-Men“-Serie, doch wo waren wir nochmal stehengeblieben?

    Matthias Clamer/FX

    David Haller (Dan Stevens) ist Anfang 30 und litt sein Leben lang unter seltsamen Visionen und Stimmen in seinem Kopf. Diesen hat er es auch zu verdanken, dass er seit seiner Jugend ein reines Nervenbündel ist, das seine vermeintlichen psychischen Probleme mit Drogen zu unterdrücken suchte und schlussendlich in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Das Zusammentreffen mit der mysteriösen Syd (Rachel Keller) sowie eine Reihe schicksalsträchtiger Ereignisse führen dazu, dass er aus der Anstalt entkommt und auf Dr. Melanie Bird (Jean Smart) und ihre Gefährten stößt. Diese machen ihm klar, dass er keineswegs verrückt ist, sondern ein Mutant wie sie selbst – und noch dazu ein sehr mächtiger.

    Doch sein Aufenthalt in der Psychiatrie, wo er über Jahre unter Medikamenteneinfluss stand, hat verhindert, dass er auch nur jegliches Bewusstsein für, geschweige denn Kontrolle über seine weitreichenden Fähigkeiten entwickelt hat, deren Potential unermesslich scheint. Melanie und ihre Leute wollen David helfen und beginnen mit ihm zusammen seine Vergangenheit zu erforschen. Dabei stoßen sie jedoch auf ein uraltes, mächtiges Wesen, das sich wie ein Parasit in Davids Geist festgesetzt hat: Amahl Farouk alias der Shadow King.

    X-Men mal anders

    Zwischen Psychiatrie, idyllischem Refugium und wahnwitzigen Gedanken- und Traumwelten nahm uns „Fargo“-Schöpfer Noah Hawley in der ersten Staffel seiner Comic-Serien-Adaption „Legion“ auf eine verrückte Reise mit. Wir folgten David Haller durch die Türen seines Verstands, seiner Gegenwart und Vergangenheit, wobei einem selbst – genauso wie den Figuren – oft nicht so ganz klar war, inwiefern man sich gerade noch in seinem Kopf, irgendeiner seltsamen, noch unbekannten Manifestation seiner Kräfte oder doch in der Wirklichkeit befindet.

    Surreal, bizarr, verwirrend und doch so faszinierend: „Legion“ profitierte vor allem von seiner ungewöhnlich verschachtelten, mehrere Ebenen umfassenden Erzählweise, sowie einer eigenwilligen, teilweise fast schon artifiziellen Optik. Dies im Zusammenspiel mit den schrulligen Charakteren und einigen verrückten, zitatreichen Einfällen (es seien nur die Tanz- oder Stummfilmeinlagen erwähnt) machte die bis dahin erste X-Men-Realserie – mittlerweile ist „The Gifted“ nachgerückt – so einzigartig im Vergleich zu anderen Superhelden-Verfilmungen. Diese Unabhängigkeit in der Form kann sich die Serie auch deshalb erlauben, weil sie sich bislang noch außerhalb des restlichen Marvel-Universums bewegt und mit diesem bis auf wenige Anspielungen noch wenig zu tun hat. Ob das so bleibt, wird sich in der Zukunft zeigen.

    Stand der Dinge (Achtung Spoiler!)

    Im Finale der ersten Staffel von „Legion“ versuchten David und seine Freunde den Shadow King nun endlich aus seinem Kopf und am besten gleich endgültig zu verbannen. Und tatsächlich schien dies auch zu gelingen, bis etwas schiefging und der mächtige, parasitäre Telepath in Melanies Ehemann Oliver (Jermaine Clement) schlüpfte. In dessen Körper konnte Farouk dann entkommen. Während David – nun endlich allein in seinem Kopf – sich noch von den Strapazen erholte, wurde er von einer geheimnisvollen schwebenden Kugel entführt.

    Die Ausgangssituation für die neue Staffel ist also entsprechend verfahren. Während David von einer bislang unbekannten Partei gefangen und an einen unbekannten Ort gebracht wurde, hat der Shadow King in Oliver Körper mehr als genug Zeit, seine Kräfte zu sammeln und wer weiß was anzustellen. Erschwerend kommt hinzu, dass Oliver, so weit bekannt, ähnlich mächtig wie David ist und durch seine lange Abwesenheit und Isolation in seinem Eiswürfel geistig noch immer nicht ganz gefestigt ist. Ein perfekter Nährboden für Farouk, um volle Kontrolle über Olivers Körper auszuüben und dessen Mächte nach Gutdünken zu nutzen. Werden sich Melanie und die übrigen Mutanten also, wie schon gegen Ende der ersten Staffel angedeutet, mit den eigentlich verfeindeten Truppen von Clark (Hamish Linklater) und seiner Division III verbünden, um gegen den gemeinsamen Widersacher zu kämpfen?

    Fest steht zumindest, dass Amahl Farouk dieses Mal nicht nur in Form Lennys (Aubrey Plaza) und des Devil with the Yellow Eyes auftauchen wird. „Homeland“-Darsteller Navid Negahban ist in den neuen Episoden in der Rolle des mal diablolisch-charmanten, mal abltraumhaften Shadow King zu sehen. Ob er jedoch wie zuvor als eine weitere seiner psychischen Manifestationen oder nun als sein tatsächliches Selbst zu sehen ist, wird sich erst beim Schauen herausstellen müssen.

    Die FX-Serie „Legion“ ist in Deutschland über Sky empfangbar. Die erste Episode der zweiten Staffel wird am heutigen 4. April 2018 um 21 Uhr erstmals auf FOX HD ausgestrahlt. Weitere Episoden folgen im wöchentlichen Abstand auf demselben Sendeplatz. Die Episoden sind im Anschluss auch über Sky Ticket (im Entertainment-Paket), Sky Go und Sky On Demand verfügbar.

     

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