„Der weiße Hai“ (1975)
„Wir werden ein größeres Boot brauchen“, sagt Polizeichef Brody (Roy Scheider), als er den gefräßigen „großen Weißen“ das erste Mal in seiner vollen, tödlich-gefräßigen Pracht zu sehen bekommt. Steven Spielbergs Klassiker wurde zur Blaupause dessen, was man heute einen Sommer-Event-Blockbuster nennt. Dabei ist der Megahit vor allem eines: ein klassischer, eigentlich eher nach den Regeln des Abenteuer- und Katastrophenfilms spielender Tier-Horror mit B-Movie-DNA, bei dem der junge Spielberg sein erzählerisches Naturtalent voll ausspielen konnte. Hier wurde vieles nur geringfügig anders, doch alles einfach eine Spur besser gemacht. Statt das Monster sofort in den Mittelpunkt zu rücken, bekommen Geschichte und Figuren viel Zeit für die Entwicklung. Bis zum großen Auftritt im nervenzerfetzenden Finale ist die Bestie stets nur teilweise zu sehen. Handwerklich sauber, stark erzählt, toll gespielt und voller Spannung ist „Der weiße Hai“ schlicht Kino, wie es sein soll.
Die wahre Geschichte: Die Buchvorlage von Peter Benchley wurde von der Geschichte des Fischers Frank Mundus inspiriert, der als Vorbild für den Hai-Jäger Quint (Robert Shaw) diente. 1964 jagte und fing Mundus in Long Island einen großen Weißen Hai. Eine weitere Quelle für Benchleys Geschichte ist eine Welle von tödlichen Hai-Attacken an den Stränden von New Jersey im Jahr 1916.