Mit einem charakteristischen Mix aus elektronischen Elementen und klassischen Orchesterklängen ist Jóhann Jóhannsson in den vergangenen Jahren zu einem immer gefragteren Mann in Hollywood geworden. Bereits am vergangenen Freitag, dem 9. Februar 2018, ist der gefeierte Komponist nun aber tot in seiner Berliner Wohnung aufgefunden wurden. Das gab laut Variety Jóhannssons Manager Tim Husom bekannt. Die Umstände des Todes sind noch ungeklärt, die Berliner Behörden ermitteln, eine Autopsie soll Antworten liefern.
Der in Island geborene Jóhannsson versuchte sich zunächst in seiner Heimat als Filmkomponist und Solokünstler, bevor er 2013 mit seinem Score zu Denis Villeneuves Thrillerdrama „Prisoners“ auch in Hollywood größere Aufmerksamkeit bekam. Auch bei Villeneuves folgenden Werken „Sicario“ und „Arrival“ sorgte Jóhannsson für die musikalische Begleitung. Für „Arrival“ erhielt er Golden-Globe-, BAFTA- und Grammy-Nominierungen, für „Sicario“ war er sogar im Oscarrennen. Es war seine zweite Oscarnominierung in Folge, nachdem er schon im Vorjahr für „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ für einen Academy Award vorgeschlagen wurde. Zuvor gewann er für die Musik zum Stephen-Hawking-Biopic bereits einen Golden Globe.
Auch nach Jóhannssons Tod wird seine Musik noch mehrmals durch die Kinosäle hallen. So komponierte er zuletzt für die starbesetzten Biopics „Maria Magdalena“ (Kinostart: 15. März 2018) und „Vor uns das Meer“ (Kinostart: 29. März 2018) sowie den Nicolas-Cage-Sektenthriller „Mandy“ (noch ohne deutschen Start).