„DIE FRAU, DIE SINGT“
„Die Frau, die singt“ ist der Film, mit dem Denis Villeneuve der große Durchbruch gelang (selbst wenn „Der 32. August auf Erden“ und „Maelström“ ebenfalls schon für Kanada ins Oscar-Rennen gingen und jeweils in der Vorauswahl ausschieden). In dem 2011 mit einer Oscar-Nominierung für den Besten fremdsprachigen Film bedachten Drama brechen die Zwillinge Jeanne (Mélissa Désormeaux-Poulin) und Simon (Maxim Gaudette) in den Libanon auf, um den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter zu erfüllen. Bei der Suche nach ihrer unbekannten Verwandtschaft stoßen sie auf schockierende Entdeckungen. „Die Frau, die singt" versetzt den Zuschauer in die Zeit des Libanon-Bürgerkriegs, dessen Grauen Villeneuve mit unerbittlicher Konsequenz am Beispiel einer ungeheuerlichen Biographie schildert. Der Film schockiert, ohne unnötig explizit zu sein, und entfaltet über 133 Minuten eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.