Nachdem ihm mit den britischen Kultfilmen „Kill List“ (sehr böse) und „Sightseers“ (sehr böse und sehr lustig) der Durchbruch gelungen ist, hat sich Ben Wheatley zu einem echten Filmfilmer entwickelt, der philosophische Schwarz-Weiß-Experimente wie „A Field In England“ mit demselben Selbstverständnis inszeniert wie abgründige Zukunfts-Dystopien wie „High-Rise“ oder spaßige Lagerhausschießereien wie „Free Fire“. Für Abwechslung ist bei ihm also definitiv gesorgt – und auch jetzt kam sein neuestes Projekt wieder aus dem Nichts, denn während es in den vergangenen Monaten zwar immer wieder Neuigkeiten zu seinem Frauen-schießen-mit-Schrotflinten-auf-Riesenkrabben-Actioner „Freak Shift“ gab, hat Wheatley nun auf Instagram verkündet, dass er gerade dabei ist, an nur elf Tagen einen ganz anderen Film abzudrehen:
Ob der Film am Ende tatsächlich „Colin You Anus“ heißen wird oder ob es nur ein augenzwinkernder Arbeitstitel ist (an dem Bart Simpson sicherlich seine wahre Freude hätte), können wir aktuell auch noch nicht sicher sagen. Aber auf jeden Fall ist Ben Wheatley einer der wenigen Regisseure, denen wir zumindest zutrauen, dass sie solch eine Nummer tatsächlich bis zum bitteren Ende durchziehen. Denn dass Wheatley keine faulen Kompromisse eingeht, sollte jedem Zuschauer spätestens seit „High-Rise“ klar sein, der das Publikum so radikal gespalten hat wie nur ganz wenige Filme in den vergangenen Jahren. Worum es aber in „Colin You Anus“ überhaupt geht und wer mitspielt? Keinen Schimmer!
Ebenso unklar ist, was der zwischengeschobene Dreh von „Colin You Anus“ für die Zukunft von „Freak Shift“ bedeuten wird – denn nachdem der inzwischen mit Oscarpreisträgerin Alicia Vikander („Tomb Raider“) und Armie Hammer (der auch schon in „Free Fire“ dabei war, siehe Foto oben in der News) hochkarätig besetzte Krabben-Actioner bei seiner Ankündigung beim Filmfestival in Cannes 2017 noch für mächtig Wellen gesorgt hat, wird es inzwischen immer ruhiger um das Projekt. Es könnte also durchaus sein, dass es am Ende doch noch Probleme bei der Finanzierung gab und dass Wheatley deshalb jetzt erst mal einen kleineren Film eingeschoben hat. Das wäre sehr schade, Riesenkrabben kann es auf der Kinoleinwand schließlich nie genug geben.