Las Vegas
aus „Blade Runner 2049“
Lieblingsszene von Alexander Friedrich
Würde ich eine Top 10 meiner Lieblingsszenen von 2017 hier auflisten, könnte ich sie vollständig mit Sequenzen aus „Blade Runner 2049” füllen – so viele grandiose Momente bietet Denis Villeneuves Sequel zu Ridley Scotts Sci-Fi-Klassiker. Umso schwieriger ist es, sich auf eine einzige Szene festzulegen, doch am meisten fasziniert war ich wohl von Ks (Ryan Gosling) Ankunft in Las Vegas. Dieser begibt sich, auf der Suche nach seinem Quasi-Vorgänger Rick Deckard (Harrison Ford) in die Stadt der Sünde. Doch wo einst prunkvolle Casino-Tempel sowie in Lichtermeeren glitzernde Straßen das Bild prägten, findet sich nun eine verlassene, in rotem Sand versunkene Wüstenruine. Doch auch in diesem beängstigenden postapokalyptischen Zustand ist die einstige Metropole noch wunderschön, dafür sorgt nicht zuletzt Kameragenie Roger Deakins.
Während sich K mit langsamen Schritten den Weg durch den dichten rötlichen Nebel bahnt, der ihn und uns kaum noch etwas erkennen lässt, werden wir von den surrealen Klängen des Komponistenduos Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch überwältigt. Die Anspannung in dieser Szene ist physisch spürbar - das Aufeinandertreffen des neuen und des alten Blade Runners steht unmittelbar bevor. Meisterlich hat Villeneuve sein Publikum fast zwei Stunden auf die Folter gespannt und diese Spannung ist hier auf ihrem Höhepunkt. Dass die folgende Begegnung zwischen Ryan Gosling und Harrison Ford den so kunstvoll geschürten Erwartungen mehr als standhält, zeigt dann gleich noch einmal die ganze Qualität dieses Meisterwerks voller unvergesslicher Momente.
