„The Night We Met“
aus „Tote Mädchen lügen nicht“
Lieblingsszene von Woon-Mo Sung
Es ist ihnen nur ein kurzer Moment vergönnt, aber der ist perfekt: Sie lachen gemeinsam, schauen sich tief in die Augen und wie schön wäre es doch, die Realität der grausamen Gegenwart auszublenden. Doch der Liedtext entpuppt sich als geradezu prophetisch:
„I had all and then most of you
some and now none of you
Take me back to the night we met
I don't know what I'm supposed to do
Haunted by the ghost of you“
„Küss sie! Küss sie doch endlich!“ Aber ich werde nicht erhört. Stattdessen wird der intime Augenblick jäh unterbrochen und verschwindet unwiederbringlich. Wie glücklich sie doch hätten sein können, aber dann erinnere ich mich: Hannah (Katherine Langford) ist tot. Und Clay (Dylan Minnette) schwelgt in einer bittersüßen Erinnerung an diesen einen magischen Moment auf der Tanzfläche – und ich mit ihm. Die großen Themen der Serie wie Selbstmord und Mobbing weichen meinen Gedanken über all die Dinge, die man im Leben tut, aber vor allem nicht tut und die einen dann ein Leben lang verfolgen. Zu wissen, dass es kein Happy End gibt, macht diese Szene in „Tote Mädchen lügen nicht“ zu einer, die mir vor Bedauern und Mitleid das Herz bricht. Clay hielt mit Hannah sein Glück fest umschlungen, doch er war zu ängstlich, um es festzuhalten und aufs Ganze zu gehen. Was ihm jetzt noch bleibt, ist der romantische wie reumütige Blick zurück und ich schaue mit ihm in eine Vergangenheit voller verpasster Chancen.