Als ihr berühmtester Film „Vom Winde verweht“ am 15. Dezember 1939 in Atlanta seine Premiere erlebte, durfte Hattie McDaniel wegen der Rassentrennung in Georgia nicht dabei sein, und als ihr das Südstaatenepos einige Monate später eine Oscarnominierung einbrachte, wurde sie bei der Preisverleihung in Los Angeles nicht an einen Tisch mit ihren Co-Stars Clark Gable und Vivien Leigh gesetzt, sondern irgendwo an den Rand des Saals verbannt: Dabei war schon vorher bekanntgeworden, dass sie die Auszeichnung tatsächlich gewinnen würde – und zwar als erste Schwarze überhaupt. Nun vermeldet der Hollywood Reporter, dass das Leben von Hattie McDaniel zum Gegenstand eines Biopics wird.
Das Produzentenduo Alysia Allen und Aaron Magnani hat sich die Rechte an der von Jill Watts verfassten Biografie „Hattie McDaniel: Black Ambition, White Hollywood“ gesichert, die 2005 erschienen ist. Das Projekt befindet sich noch in der Vorbereitungsphase und momentan wird ein geeigneter Drehbuchautor gesucht.
Die 50 wirklich erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USADie 1893 als jüngstes Kind befreiter Sklaven in Armut geborene Hattie McDaniel wurde spätestens mit ihrem Auftritt als Mammy im damaligen Über-Blockbuster „Vom Winde verweht“ zu einem echten Star und auch mit ihrer Oscar-Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin schrieb sie Geschichte. Dennoch hatte sie es als schwarze Frau in Hollywood alles andere als leicht. Davon zeugt auch ihre stereotype Besetzung durch die Produzenten – in 74 ihrer 94 auf IMDb gelisteten Filme hat sie wie in „Vom Winde verweht“ Dienstmädchen oder ähnliches gespielt. Und als sie 1952 gestorben ist, hatte sie Schulden.