Platz 6:
„A Quiet Place“
Kinostart: 10. Mai
Der Name ist Programm: Weil die bösen Kreaturen in „A Quiet Place“ extrem empfindlich auf Geräusche reagieren, ist der zentrale Schauplatz des Films, ein Farmhaus, buchstäblich ein stilles Örtchen. Die Protagonisten, unter anderem gespielt von Regisseur John Krasinski und seiner Echte-Leben-Ehefrau Emily Blunt, kommunizieren nämlich ausschließlich mittels einer Zeichensprache ähnlich des Gehörlosenalphabets.
Wer der Meinung ist, moderne Horrorfilme würden zu sehr auf Jump Scares und laute Geräusche setzen, um dem Publikum Angst einzujagen, der wird hier sicher besänftigt, denn da hier wirklich jeder Ton tatsächlich über Leben und Tod entscheiden könnte, machen die Schockeffekte auch im Kontext der Story absolut Sinn. Dass so ein weitestgehend „lautloser“ Horrorfilm tatsächlich funktionieren kann, wurde außerdem schon einmal von einem jungen Joss Whedon eindrucksvoll unter Beweis gestellt: In der gefeierten „Buffy“-Episode „Hush“ verloren die Figuren durch einen Fluch der „Gentlemen“, die nachts bei ihren Opfern einbrechen und diesen die Herzen herausschneiden, ihre Stimmen und konnten so weder miteinander kommunizieren noch um Hilfe schreien. Wenn es Krasinski gelingt, ähnlich viel aus dem Konzept herauszuholen wie sein Kollege Whedon, dürfen wir uns auf einen kreativen Gänsehaut-Gruselfilm gefasst machen.