Kate Capshaw in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984)
Darum geht’s: Archäologe und Abenteurer Indiana Jones (Harrison Ford) befreit die Sängerin Willie Scott (Kate Capshaw) bei einem Schusswechsel in einem Shanghaier Nachtclub zum ersten Mal aus einer sehr brenzlichen Lage. Es soll nicht das letzte Mal sein, denn schon wenig später stürzen die beiden mit ihrem jugendlichen Begleiter Shorty (Jonathan Ke Quan) mit einem Flugzeug über einem entlegenen Gebiet in Indien ab, wo sie auf einen gefährlichen Kult treffen, bei dem auch gern mal Affenhirn auf Eis als Festessen serviert wird.
Deshalb ist Kate Capshaw sehenswert: Ganz klar, an ihr scheiden sich die Geister - aber wir mögen ihre am Rand der Hysterie grenzende Performance. Kate Capshaw ist hier als nimmermüde Dauersirene, die sich durch das düsterste aller Indiana-Jones-Abenteuer kreischt, ein wunderbarer Gegenpart zum stoischen Wenig-Reder Indy, dessen Beschützerinstinkt dennoch geweckt ist, selbst wenn ihm die Dame öfter mal auf die Nerven fällt. Aber Willie wird in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ auch zu einem Spiegelbild des Zuschauers, denn wer findet es nicht eklig, allerlei Ungeziefer essen zu müssen oder dabei zuzusehen, wenn Menschen das Herz herausgerissen wird? Das sah „Indiana Jones“-Regisseur Steven Spielberg offenbar ähnlich: Seit 1991 ist er mit Capshaw verheiratet.