
Top 10 von Tobias Tißen
(Volontär)
1. „Blade Runner 2049“
Bilder, die in ihrer brachialen Opulenz nur schwer zu überbieten sein werden, untermalt vom perfekt verhanszimmerten Vangelis-Gedächtnis-Score. Eine konsequent-geniale Fortführung des Originals und definitiv mein Film des Jahres 2017.
2. „Jackie“
Pablo Larraíns „Jackie“ ist in vielen Punkten außergewöhnlich großartig: Von der verschachtelten doch nie wirren Erzählstruktur, über Mica Levis kühl jammernde Musik bis zur grandiosen Verflechtung von nachgestellten Szenen und Archivmaterial. Doch über allem thront die grandiose und geradezu perfekte Natalie Portman.
3. „Baby Driver“
In „Baby Driver“ hebt Regisseur Edgar Wright die Symbiose aus (großartigen) Songs, Umgebungsgeräuschen und Leinwand-Geschehen auf ein nie dagewesenes Level. Ein rasanter Rausch der guten Laune.
4. „Tiger Girl“
Ich liebe das neue deutsche Tempo-Kino! Wo mich 2015 schon „Victoria“ atemlos zurückließ, macht Jakob Lass‘ „Tiger Girl“ weiter und zieht das Publikum in eine ekstatische und in ihrer Inszenierung fast dokumentarische Abwärtsspirale der Gewalt, in der vor allem auch die beiden Hauptdarstellerinnen Ella Rumpf und Maria Dragus glänzen.
5. „Es“
Einer der besten Horrorfilme, aber noch viel mehr einer der besten Coming-of-Age-Filme der vergangenen Jahre.

6. „The Big Sick“
Sympathisch, ehrlich, rührend, klischeefrei, lebensnah und –bejahend. Dazu immer wieder überraschend und absolut authentisch gespielt. Die vielleicht beste RomCom, die ich je gesehen habe.
7. „T2: Trainspotting“
Für alle Fans von Teil eins eine rauschhafte Nostalgie-Sause. Alle anderen sind mir in diesem Fall herzlich egal.
8. „A Cure For Wellness“
Lust auf einen filmgewordenen Alptraum? Dann verabschiedet euch für zweieinhalb Stunden aus der Realität und lasst euch von Gore Verbinski („Fluch der Karibik“) in sein surreales Leinwand-Sanatorium entführen, wo ausdrucksstarke Bilder und ein sich stets steigernder Score euch einlullen und immer wieder aufs Neue verstören werden.
9. „Fikkefuchs“
Wie sehr die Grenzen zwischen absurder Komik und schmerzhafter Realität innerhalb eines Filmes verschwimmen können, beweist Regisseur und Hauptdarsteller Jan Henrik Stahlberg mit seinem „Fikkefuchs“. Selten habe ich im Kino so gelacht. Selten mich so fremdgeschämt. Und noch nie habe ich Filmfiguren so sehr gehasst und ihnen gleichzeitig alles Glück dieser Welt gewünscht.
10. „Star Wars 8: Die letzten Jedi“
Kopf: „Die Szene war doch blöd. Und die überflüssig. Und was sollte das jetzt?“ Herz: „Ist mir egal. Luke, Leia, John Williams. Dödödödödödö…“ Kopf: „Aber der Humor…?“ Herz: „Pff. Die paar Porgs. Und ein Bügeleisen hab ich nicht gesehen (pfeift) …“ Kopf: „Aber, aber, aber…“ Herz: „JETZT SEI ENDLICH STILL!“ Kopf: „Na gut. Du hast gewonnen.“ Mund: „Eine Karte für ‚Star Wars’ bitte. Und noch eine für Morgen.“
Besondere Erwähnungen:
„Raw“ (Julia Ducournau, Frankreich 2016)
„Wo die wilden Menschen jagen“ (Taika Waititi, Neuseeland 2016)
