Top 10 von Katharina Franke
(Head of Social Media)
1. „La La Land“
Ein Traum von einem Film, der einen schwelgerisch verzaubert zurücklässt. „Whiplash“-Macher Damien Chazelle tut sich erneut mit Komponist Justin Hurwitz zusammen und erschafft melancholische Tagträume und federleichte Luftsprünge irgendwo zwischen Jazz-Experiment und Musical-Glamour. Erzählerisch nehmen sie uns mit auf die Reise zweier junger Künstler, die sich finden, lieben, verändern; voller Hoffnung und Träume und zugleich mit der Einsicht, dass nicht alles im Leben in Erfüllung geht. So bleiben am Ende Wehmut, Nostalgie und ein unwillkürliches Dauergrinsen. Instant-Classic!
2. „Blade Runner 2049“
Der stylishste und mit Abstand atmosphärischste Film des Jahres ist für mich ohne Frage Denis Villeneuves düstere Sci-Fi-Dystopie „Blade Runner 2049“, die den Kultklassiker der 1980er zielsicher und mit neuem Anstrich ins 21. Jahrhundert katapultiert. Leinwandgrößen wie Ryan Gosling und Harrison Ford werden hier bei treibenden Klängen und ausufernden Bildern geradezu zu Requisiten - in einem hypnotisierenden Sud aus Sinnfindung, Existenzkampf und Rebellion.
Den Oscar für den Besten Hauptdarsteller hat Casey Affleck hier redlich verdient. Da sitzt einfach jede Nuance des wortkargen, gebrochenen Heimkehrers, der sich widerwillig seiner Vergangenheit stellen muss. Das aufwühlende Drama entfaltet sich dabei langsam, bis es wie eine Welle über einen hereinbricht.
4. „Dunkirk“
„Dunkirk“ ist nicht weniger als eine hochimmersive Achterbahnfahrt, die vor allem durch den Hochspannungssoundtrack von Hans Zimmer und die hautnahe Kamera von Hoyte van Hoytema lebt. Nolan orchestriert einen erbarmungslosen, minimalistischen Überlebenskampf, bei dem man einfach nur mitfiebern kann.
5. „mother!“
Symbolisch, metaphorisch, verstörend. „mother!“ ist so einiges - außer gewöhnlich. Schauspielerisch zudem mit Leichtigkeit die bisher größte Leistung von Jennifer Lawrence.
6. „Die Verführten“
Als meine Lieblingsregisseurin hat mich Sofia Copola noch nie enttäuscht - so auch nicht mit „Die Verführten“, einem faszinierenden Bürgerkriegskammerspiel mit grandiosen Charakterstudien. Minimalistisch, ästhetisch, bitterböse.
7. „Get Out“
Dass Horror nicht nur von effekthascherischen jump scares leben muss, bewies dieses Jahr kein anderer Horrorfilm so gut wie „Get Out“. Das Grauen entfaltet sich hier erst nach und nach und nimmt dabei mehr als eine unerwartete Wendung. Humorvoll, schauerlich, originell.
8. „Good Time“
Die Glitzer-Vampir-Zeiten von Ex-Teenie-Schwarm Robert Pattinson sind seit Langem vorbei, doch so viel Talent und Mut wie hier bewies er selten. Mit ungewaschenem Haar, hagerer Statur und eindringlichem Spiel macht er den New-York-Indie-Thriller zu einer wahren Filmperle. Rasant, nah, zerstörerisch.
9. „Logan Lucky“
Channing Tatum, Adam Driver und Daniel Craig als Hillbillys, die den ganz großen Heist wagen. Das ist ganz wörtlich „Ocean‘s Eleven“ für Arme und bietet dabei deutlich mehr Unterhaltung als das Hochglanz-Vorbild. Witzig, überraschend, schamlos.
10. „Lion“
Das tränenreichste Drama des Jahres für mich. Wenn Dev Patel als indisches Adoptivkind auf die Suche nach seiner richtigen Familie geht, bleibt kein Auge trocken. Emotional, bewegend, wahr.
Besondere Erwähnung:
„To The Bone“ (Marti Noxon, USA 2017)
Das Tabu-Thema Magersucht in eine einfühlsame Tragikomödie verpackt, mit unverkrampftem und kompromisslosem Zugang zur schwierigen Problematik. Authentisch, unbequem, wichtig.