Platz 24: „Top Of The Lake“ (Staffel 2: „China Girl“)
Oscarpreisträgerin Jane Campion (Drehbuchpreis für „Das Piano“) legt nach dem Erfolg ihrer grandiosen Mystery-Thriller-Miniserie „Top Of The Lake“ mit „China Girl“ eine Fortsetzung vor, die die Stärken der ersten Staffel beibehält, aber mit dem Etablieren einer komplett neuen Handlung lediglich mit derselben Hauptdarstellerin in anderem Umfeld einen frischen Akzent setzt. Zeitlich spielt das Sequel fünf Jahre nach den Ereignissen, die Robin Griffin (großartig: Elisabeth Moss) bei der Ermittlung um einen Kinderprostitutionsring in Neuseeland erlebte. Zurück in Sydney wird die Leiche einer jungen Frau in einem Koffer an den Strand gespült. Bei der Tätersuche eröffnen sich wieder menschliche Abgründe, in die die Figuren hingezogen werden. Und so hat „Top Of The Lake“ auch in der erneut sechs Folgen umfassenden zweiten Staffel keine Qualität eingebüßt. Erzählerisch ist das Sequel noch dichter und reifer, lediglich die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen des Originals fehlen (-> zur FILMSTARTS-Kritik).
Platz 23: „Legion“ (Staffel 1)
Mit dem Vorstoß, eine Realserie aus dem „X-Men“-Universum auf den Weg zu bringen, hat der Sender FX absolut ins Schwarze getroffen – und das vor allem deswegen, weil „Legion“ völlig losgelöst von der Comic-Welt der Mutanten funktioniert. Obwohl in Hauptfigur David Haller (schön schrullig: Dan Stevens) mächtige Kräfte schlummern, ist die von „Fargo“-Schöpfer Noah Hawley kreierte Serie nämlich alles andere als eine herkömmliche Superheldenshow. Aus der (nicht immer zuverlässigen) Perspektive des mental instabilen Haller erleben wir einen wundersamen und ästhetisch überwältigend in Szene gesetzten Psycho-Trip, den wir so schnell nicht mehr vergessen werden.
Platz 22: „Preacher“ (Staffel 2)
Bizarr, brutal und bisweilen brüllend-komisch. Die zweite „Preacher“-Staffel erbt alle Stärken der ersten Season und bügelt zugleich viele ihrer Schwächen aus. Die Handlung ist fokussierter, zielgerichteter, das Erzähltempo dadurch konstanter. Und auch visuell wirkt die Fortführung ein Stück weit ausgefeilter. Am stärksten ist die abgedrehte Comic-Adaption aber nach wie vor im unglaublich spaßigen Zusammenspiel der drei verschrobenen Hauptfiguren und ihrer hervorragend harmonierenden Darsteller. Auf ihrem Road Trip auf der Suche nach Gott liefern sich Dominic Cooper, Joseph Gilgun und Ruth Negga ein ungehemmtes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Bad-Ass-Krone – das am Ende letztere knapp für sich entscheiden kann.