Dass Netflix immer mehr lokale Serien-Produktionen in Auftrag gibt (die dann auf der ganzen Welt veröffentlicht werden), hat sich auch im Fall von „Dark“ offenbar bezahlt gemacht. Wie in Deutschland fallen die Kritiken zur ersten deutschen Netflix-Serie auch im Rest der Welt überwiegend wohlwollend aus (die Kritikensammelseite RottenTomatoes etwa listet 24 Rezensionen, von denen 21 als positiv eingestuft werden). Doch nicht nur in der Presse kommt „Dark“ gut weg, auch bei vielen internationalen Zuschauern scheint die Serie einen Nerv getroffen zu haben.
In Kommentarspalten bei Branchenmagazinen aus dem Ausland und in den Sozialen Medien teilen viele ihre Begeisterung für die Mystery-Geschichte. Auch in einem Reddit-Beitrag zur Serie häufen sich derzeit euphorische Stimmen: „Unglaublich. Das Beste, was ich je auf Netflix gesehen habe“, heißt es dort unter anderem, obgleich der Nutzer mit einem Augenzwinkern anmerkt, dass er „Black Mirror“ noch nicht gesehen hat. Ein anderer User schlägt ganz ähnliche Töne an und bezeichnet „Dark“ als die beste und herausstechendste Netflix-Dramaserie des Jahres, noch vor der zweiten „Stranger Things“-Staffel („okay, aber schlechter als die erste“), David Finchers „MINDHUNTER“ („nicht so süchtigmachend wie ‚Dark‘“) und „Ozark“ (im Grunde nur ein „‚Breaking Bad‘-Remake“).
Wer ist wer in "Dark"? Die Familien der Mystery-Serie vorgestelltNatürlich bleiben bei den Wortmeldungen im Netz Kritikpunkte nicht gänzlich aus. Am meisten stört einige Zuschauer, dass so manche Fragen am Ende der ersten Staffel noch offen gelassen werden - wobei anzunehmen ist, dass die Antworten für eine potentielle zweite Staffel aufgehoben werden. Insgesamt überwiegen aber eindeutig die positiven Urteile – was auch auf Twitter deutlich wird, wenn man nach Posts mit dem Hashtag #Dark sucht. Unter allerlei faszinierter Verwirrung ob der Handlung und ihrer vielen Figuren ist hier unter anderem von einer der „am brillantesten konstruierten Storys“ die Rede. Der Plot scheint dabei nicht nur für eine deutsche Produktion ein Novum darzustellen, sondern auch Netflix-Nutzer im Ausland mit noch nie gesehenen Inhalten überzeugt zu haben. Vergleiche mit dem Mystery-Meilenstein „Twin Peaks“ (der die „Dark“-Macher stark beeinflusst hat) und „Stranger Things“ werden mehrfach gezogen.
Auch einige prominentere Twitter-Nutzer wie „Sense8“-Star Jamie Clayton und Dream-Theater-Schlagzeuger Mike Portnoy haben den Kurznachrichtendienst genutzt, um „Dark“ ihr Lob auszusprechen und mehr als deutlich zu betonen, wie weggeblasen sie nach dem Schauen der Serie waren.
Obwohl Netflix auch eine englische Synchronfassung von „Dark“ anbietet, scheint ein Gros der Zuschauer übrigens auf die deutsche Originalversion mit englischen Untertiteln zurückzugreifen und sich aufgrund der Faszination für die Serie nicht daran zu stören, somit viel lesen zu müssen. Viele sind sich nämlich einig, dass die deutsche Fassung weit emotionaler ausfällt als die synchronisierte.
Seit dem 1. Dezember 2017 habt ihr auf Netflix selbst die Gelegenheit, euch von der ersten zehnteiligen „Dark“-Staffel zu überzeugen. Wie es in einer möglichen zweiten Season weitergehen und wie die losen Enden der ersten dort wieder aufgegriffen werden könnten, haben wir bereits ausführlich spekuliert.
