In seiner Dokumentation setzt sich Rosa von Praunheim mit einer Reihe von homosexuellen Künstlern auseinander, die im Berliner Bezirk Neukölln leben. Unter anderem porträtiert der Filmemacher Juwelia, die mit bürgerlichem Namen Stefan Stricker heißt und seit vielen Jahren eine Galerie führt. Weitere Protagonisten sind die 89-jährige Frau Richter, die vor rund 50 Jahren nach Neukölln zog, um dort mit einer Frau zusammen zu sein, die lesbische Sängerin Enana aus Syrien, der schwule Kubaner Joaquin la Habana, der russische Performancekünstler Mischa Badasyan und die selbsternannte „Polittunte“ Patsy l’Amour la Love.
Einem größeren Publikum wurde Rosa von Praunheim erstmals 1971 bekannt, als sowohl die polarisierende Dokumentation „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ als auch die Low-Budget-Anarcho-Komödie „Die Bettwurst“ uraufgeführt wurden. Über 80 Filme später widmet sich der Berliner Filmemacher mit der Dokumentation „Überleben in Neukölln“ einem ehemaligen Problembezirk, dessen Erscheinungsbild sich in den vergangenen Jahren komplett veränderte und der heute als Hochburg für Frei- und Andersdenkende gilt.
Ab dem 23. November 2017 können sich auch Nicht-Berliner im Kino ein Bild von der Diversität der Hauptstadt und vom „Überleben in Neukölln“ machen.