„Santa Sangre“ (1989)
Regie: Alejandro Jodorowsky
„Santa Sangre“, ein Slasher, der das Wort Blut schon im Titel trägt. Aber Obacht, Freunde sinnlosen Gemetzels könnten sich getäuscht fühlen! Denn was der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowsky hier ins Werk setzt, ist ein surrealistisch-fiebriger Meuchelreigen, der eines vermutlich nicht ist: massentauglich. Die Geschichte des jungen Fenix (Axel Jodorowsky), dessen ermordete Mutter ihn dazu zwingt, Frauen zu töten, ist ein allegorisch aufgeladenes Stück kompromissloser Kunst. Den Zielkorridor von Produzent Claudio Argento, einen Film zu drehen, in dem „ein Mann viele Frauen“ umbringt, verfehlt Jodorowsky zwar nicht vollkommen, aber hier geht es vielmehr um die Reise eines jungen Mannes. Für zarte Gemüter ist „Santa Sangre“ trotzdem nichts.
Von Jan Görner