„The Wicker Man“ (Robin Hardy, 1973)
Ein Albtraum mal anders. Der streng religiöse Polizist Sergeant Howie (Edward Woodward) sucht in „The Wicker Man“ im Zuge einer Ermittlung einen Horrorort auf: die wunderschöne Insel Summerisle vor der schottischen Küste. Die Inselbevölkerung ist nicht christlich, sondert glaubt an alte heidnische Fruchtbarkeitsgötter und Willow (Britt Ekland), die Tochter des Gasthausbetreibers auf Summerisle, möchte am liebsten gleich mit dem Sergeant ins Bett gehen. Doch für den Moralapostel ist Sex vor der Ehe undenkbar. Wunderbar spielt Woodward, wie sich seine Figur Howie von Britt Eklands überbordendem Sex-Appeal geradezu bedroht fühlt. Wenn der verklemmte Sergeant nachts am Strand der Insel in eine wilde Orgie der Inselbevölkerung hineinstolpert, ist sich Howie sicher, er hat die Hölle auf Erden gefunden und selbst gottlose Zuschauer können das angesichts von Robin Hardys entfesselter Inszenierung nachempfinden. Im 2006er Remake des Klassikers mit Nicolas Cage ist von diesen extremen Wallungen übrigens kaum etwas zu spüren.