„The Oogieloves In The Big Baloon Adventure“ (2012)
Regie: Matthew Diamond
Entschließt man sich gegen alle Direktionen der Vernunft, 88 Minuten seiner durch die Unvermeidbarkeit des Todes limitierten Zeit auf diesem Planeten mit den Oogieloves auf ihrem Ballonabenteuer zu verbringen, erinnert einen das Gefühl der geistigen Leere, das man während des Sehens zwangsweise verspürt, vielleicht an den berühmten Satz von Friedrich Nietzsche: Dieser muss nämlich seiner Zeit von einem ganz ähnlichen Gefühl heimgesucht worden sein, als er in „Also sprach Zarathustra“ proklamierte: „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“
Kenn Viselma, seines Zeichens Marketing-Mastermind hinter den Franchises „Thomas und seine Freunde“ und „Teletubbies“, wollte mit den „Oogieloves“ unbedingt den nächsten Merchandise-Megahit generieren. Fokusgetestet und für Franchisepotential optimiert ließ er seine Schöpfung im Jahr 2012 auf die Welt los. Der tatsächliche Inhalt des Kinofilms scheint ihm dabei nebensächlich gewesen zu sein. Denn abgesehen von den konstanten Aufforderungen an die Kinder im Publikum, die dämlichen potentiellen T-Shirt-Sprüche der Figuren laut zu wiederholen, finden sich darin noch weitere geradezu groteske Elemente wie sexuelle Spannung zwischen einem Staubsauger und einem magischen Fenster sowie bizarre Gastauftritte von Cowboy Cary Elwes und Flamencotänzer Christopher Lloyd.
Keine gute Werbung: Das sind die Trailer mit den meisten Dislikes bei YouTubeAufgegangen ist das zynische Konzept übrigens nicht: „Oogieloves In The Big Baloon Adventure“ ist bis heute der Film mit dem niedrigsten Einspielergebnis an den US-Kinokassen, der mit mehr als 2.000 Kopien gestartet ist. Ein geradezu epischer Flop. Für Kiffer ist der eigentlich für kleine Kinder gedachte Film aber pures Gold.