
„Kick-Ass“ (2010)
Vorlage: „Kick-Ass“ von Mark Millar und John Romita Jr. (Comic-Reihe, 2008-2010)
Was war mal die Aussage: Vigilantismus ist dumm, (reale) Superhelden sind erbärmlich. Autor Mark Millar („Kingsman: The Secret Service“) blickt mit höhnischem Spott auf seine Freizeithelden herab. Diese bringen durch ihre Taten nur sich selbst und andere in Gefahr und verursachen meist mehr Leid als sie verhindern. Selbst Folterungen und Vergewaltigungen gehören zu ihrem „Superhelden“-Repertoire.
Was wurde dann draus gemacht: Selbst wenn Matthew Vaughn („X-Men: Erste Entscheidung“) definitiv kein Problem mit der Darstellung von Gewalt hat, ist seine Verfilmung von Millars Vorlage im Vergleich doch um einiges entschärft. Vaughn hegt eindeutig Sympathien für die Beweggründe seiner (Helden-)Figuren und hebt deren positive Aspekte im Film viel stärker hervor (erst in „Kick-Ass 2“ wird das dann weniger). So wird aus der zynischen Comic-Vorlage eine klassischere Heldengeschichte, selbst wenn sie trotzdem nicht mit provokanten Inhalten geizt.
Was finden wir besser: Die Comic-Vorlage macht in ihrer Aussage zwar weniger Gefangene, ihr fehlt es unserer Meinung nach jedoch auch an Menschlichkeit. Wer sich daran nicht stört, sollte getrost zugreifen, denn die konsequent abgründige Story und der abgefahrene Artstyle sind allererste Sahne. Ansonsten finden wir den Film als Einstiegsdroge ganz gut gelungen.
