Achtung Spoiler zur ersten Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“!
Die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ sorgte nach ihrer Netflix-Premiere für regen Gesprächsstoff und brach im Nu zahlreiche Rekorde. Die Ankündigung einer zweiten Staffel ließ daraufhin nicht lange auf sich warten und so dürfen Fans nun auf weitere Folgen, in denen der Selbstmord Hannah Bakers (Katherine Langford) und die geschehenen Vergewaltigungen weiter aufgearbeitet werden, gespannt sein. Derweil werden die teils grafische Szenen, vor allem die explizite Darstellung von Hannahs Selbstmord in der Badewanne, die in der 13. Folge der ersten Staffel zu sehen ist, immer noch kontrovers diskutiert. Nachdem etwa bereits Serienautor Nic Sheff nach der Veröffentlichung erklärte, dass es wichtig sei, die Zuschauer mit der Realität zu konfrontieren und es unverantwortlich gewesen wäre, den Suizid nicht darzustellen, kam nun Hannah-Darstellerin Katherine Langford in einem ausführlichen Interview mit Deadline auf den Dreh der besagten Szene zu sprechen.
„Ich denke nicht, dass es jemals einen Moment gab, an dem wir Hannahs Selbstmord nicht zeigen wollten, weil das dem Vorhaben der Show nicht gerecht geworden wäre. Ich war der Ansicht, dass es den Ernst des Themas beschönigt hätte.“, so Langford über besagte Szene. „Es ist nicht schön, es ist nicht romantisiert, es ist keine schöne Tragödie – es ist qualvoll und schmerzhaft anzuschauen.“ Dennoch habe sie im Vorfeld des Drehs mit Serienschöpfer Brian Yorkey und auch mit Gesundheitsexperten viel über die Szene gesprochen und hatte auch einige Bedenken, da es so ein wichtiger Moment sei. „Ich hab mit einem Psychiater gearbeitet, der auf psychische Probleme von Jugendlichen spezialisiert ist, um zu verstehen, was jemand zu diesem Zeitpunkt durchmachen würde.“ Sie selbst sei in dem Moment aber auch einfach sehr traurig für Hannah gewesen: „Es war dieser Moment, in dem du dieses Mädchen spielst, aber du ihr auch sagst, dass sie das nicht tun soll – was ein merkwürdiges Gefühl war, weil es eine Figur ist. Aber ich denke, nach sechs Monaten, hat sie sich für mich einfach wie eine reale Person angefühlt, so dass es die entsprechende Reaktion war.“
Auch wir weisen darauf hin, dass Suizid kein Ausweg ist. Wenn deine Gedanken darum kreisen, dir das Leben zu nehmen, dann empfehlen wir dringend, dass du das Gespräch mit anderen Menschen suchst. Sprich mit deiner Familie oder deinen Freunden, einem Arzt oder Psychologen oder mit einer anderen Vertrauensperson darüber. Wenn du anonym bleiben willst, dann gibt es mehrere Angebote der TelefonSeelsorge, die nicht nur kostenfrei, sondern auch absolut vertraulich sind (und zum Beispiel auch nicht auf der Telefonrechnung auftauchen). Unter den Nummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 wird dir geholfen. Alternativ kann man sich auf der Webseite der TelefonSeelsorge auch einen Chattermin vereinbaren oder die Mailberatung in Anspruch nehmen. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention gibt es zudem eine Übersicht über weitere Beratungsstellen.