Platz 2
Präsident Francis J. „Frank“ Underwood
in: „House Of Cards“
Gespielt von Kevin Spacey
Was wurden im vergangenen Jahr nicht alles für Vergleiche angestellt zwischen dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und Frank Underwood (Kevin Spacey), der im Laufe der Politthriller-Serie „House Of Cards“ eben dieses Amt ergattert. Beide seien hinterlistig, gewissenlos oder sogar bösartig – tatsächlich wirkt Ex-Unternehmer Trump in seiner narzisstischen Amtsauslegung fast schon wie eine Parodie auf Kevin Spaceys Serienfigur. Aber Frank Underwood ist ohne Zweifel um ein Vielfaches intelligenter als der Dauer-Twitterer im Weißen Haus. Und eben das macht diese Schöpfung so faszinierend: Anders als die meisten anderen der großen fiktiven Präsidentenfiguren ist Underwood eine zutiefst fragwürdige Erscheinung – und besitzt dabei die Verführungskraft eines charmanten Teufels. Diese Faszination ist nicht nur auf die hervorragenden Drehbücher zurückzuführen (nirgendwo sonst in der Serienlandschaft werden die abgründigen Mechanismen des Politbetriebs so beharrlich in den Blick genommen), sondern vor allem auf den unvergleichlichen zweifachen Oscar-Preisträger Kevin Spacey. Man mag den skrupellos-machtbesessenen Manipulator fast wider Willen. Keiner kann ihm das Wasser reichen – außer vielleicht seine Frau Claire (Robin Wright) …