Falling Down - Ein ganz normaler Tag (1993)
Regie: Joel Schumacher
Als Joel Schumachers ruppiger Thriller „Falling Down“ 1993 in den Kinos anlief, erholte sich die US-Wirtschaft gerade langsam von einer Rezession, die an den Menschen natürlich nicht spurlos vorüber gegangen war. Dementsprechend verlieh der Film mit seinem verbitterten Protagonisten, dem an einem heißen Sommertag im Stau die Hutschnur platzt und der sich fortan nichts mehr bieten lassen will, dem allgemeinen Gefühl der Ohnmacht ein Ventil. Als Ingenieur William Foster, der gerade seinen Job verloren hat, verkörpert Michael Douglas den Prototyp des sogenannten Wutbürgers – und das lange bevor der Begriff überhaupt erfunden wird. Seine Aggressionen richten sich gegen Ausländer und andere Minderheiten, aber man kann ihn nicht pauschal als Rassisten abstempeln, mit dem Nazi-Ladenbesitzer will er nichts zu tun haben.
Die durchaus widersprüchliche Mischung aus aufgestautem Zorn, verletzter Männlichkeit, trotzigem Beharren, tiefsitzenden Ressentiments und Lust an Gewalt und Macht erscheint wie die Vorwegnahme jenes Nährbodens, der heute weltweit die Rechtspopulisten stärkt und auf dem die Wahl eines Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erst möglich wurde. Ein fast schon schockierend akkurater Film!