Selbst ist die Frau…
… und zwar endlich nicht mehr nur vor der Kamera!
Das Filmprojekt „Wonder Woman“ wird wie kein zweites dieser Größenordnung (geschätztes Budget etwa 150 Millionen Dollar) von Frauenpower dominiert: Beim Besuch des Sets und Gesprächen mit verschieden Abteilungsleitern (oder vielmehr Leiterinnen) wird schnell klar, dass das hier eines der ganz wenigen Hollywood-Großprojekte ist, bei denen die Frauenquote mehr als erfüllt wird. Von Regisseurin Patty Jenkins (bekannt für „Monster“, mit dem sie Charlize Theron zum Oscar verhalf) über Produktionsdesignerin Aline Bonetto (oscarnominiert für „Die fabelhafte Welt der Amélie“) bis zur oscarprämierten Kostümdesignerin Lindy Hemming (bekannt für die „Dark Knight“-Trilogie) sind hier engagierte, renommierte Frauen am Werk, die sich jede auf ihre Weise mit „Wonder Woman“ einen Traum erfüllen, wie Regisseurin Patty Jenkins uns verrät:
„Ich denke nicht, dass nur Frauen Frauengeschichten machen können und Männer nur Männergeschichten, aber ich freue mich, dass sie jemanden gefunden haben, der eine große Leidenschaft für Wonder Woman mitbringt – denn genau das tue ich. Meine größte Stärke ist wohl, dass ich eben nicht über Wonder Woman als Frau nachdenke. Für mich ist sie eine universelle Figur. Deswegen bin ich befreiter, was für das andere Geschlecht vielleicht schwieriger wäre. Es wird so viel Gewicht darauf gelegt, dass es Wonder Womans erste Geschichte ist, die ganze Diskussion um ihr Aussehen und das zu knappe Kostüm. Davon bin ich komplett befreit. Ich mache den Film nicht für Männer, ich mache ihn für mich. Ich führe Regie in einem universellen Film mit einer universellen Heldin.“
Und auch Produzent Charles Roven kann nur beipflichten, dass Jenkins (die ursprünglich auch schon Marvels „Thor 2 – The Dark Kingdom“ inszenieren sollte) die beste Person für den Job hinter der Kamera sei: „Wir wollten, dass Wonder Woman von einer Regisseurin gemacht wird, weil uns ein weibliches Gespür für die Materie bei der Entstehung des Films wichtig war. Patty ist interessiert daran, die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erzählen.“
Einen Unterschied in der Herangehensweise stellt auch Hauptdarstellerin Gal Gadot fest: „Patty ist einfühlsam, klug, entschlossen und hat eine genaue Vorstellung von dem, was sie macht. Ich denke, die Kommunikation zwischen uns ist auch anders als mit einem Mann. Wir reden über emotionale Spannungsbögen und was Wonder Woman bewegt und weniger über die Action.“
Vielleicht ist es deshalb gerade diese geballte Weiblichkeit, die „Wonder Woman“ letztendlich von anderen Superhelden-Filmen abgrenzt, worauf auch Anna Obropta anspielt: „Allein der Ton des Films ist von einer Leichtigkeit, humorvollen Verspieltheit und Zärtlichkeit geprägt, der sich nicht nur in der Beziehung zwischen Diana und Trevor manifestiert, sondern in der Figur Wonder Woman selbst. ‚Wonder Woman‘ wird sich deshalb deutlich von den anderen Filmen des DCUs wie ‚Man Of Steel‘ und ‚Batman V Superman‘ unterscheiden.“ Nach exklusiver Sichtung einiger Szenen können wir das bestätigen – auch wenn Diana nur unter Frauen aufgewachsen ist, ist sie nicht von gestern, was Sexualität und Selbstbestimmung angeht. So schafft sie es locker, einen Chris Pine in verzückende Verlegenheit zu bringen. Lacher garantiert!