Selbst 20 Jahre nach der „Pokémon“-Geburtsstunde entwickeln fleißige Fans immer wieder eigene Theorien zu den Abenteuern aus der beliebten Anime-Serie – von Gedankenspielen über Pikachus mutmaßlichem Vorbesitzer bis zur angeblichen Verwandtschaft zwischen Ash und Taschenmonster Mewtu. Doch was wie eine weitere Fantheorie klingt, wäre fast Wirklichkeit geworden: Der Reddit-User NAveryW hat einen japanischen Artikel übersetzt, in dem „Pokémon“-Chefautor Takeshi Shudo darüber spricht, wie er sich das große Finale der Kultserie vorstellt.
Shudo beschreibt in dem Artikel sehr deutlich die letzten Szenen seiner Version: „Monate und Jahre sind vergangen und Ash, der mittlerweile ein alter Mann ist, erinnert sich plötzlich an früher – verklärte Erinnerungen an seine Kindheit.“ Diese Kindheit von Ash sei allerdings nur eine Fantasie: „Die Pokémon und die Abenteuer sind nur erfunden – mit Freundschaft und gemeinsamen Zusammenleben kam Ash in der echten Welt nie in Berührung.“
Am Ende sollten also alle Abenteuer nur Träume sein, Hirngespinste eines einsamen Jugendlichen. Mit diesem überraschend düsteren Twist wollte Shudo wohl andeuten, dass es sich bei dem selbsterklärten Ziel von Ash, Pokémon-Meister zu werden, um eine Parabel auf das Leben handelt: „Eine Reise mit dem Ziel, mit anderen zusammenleben zu können.“ Shudo, der auch die Drehbücher für drei „Pokémon“-Filme schrieb, konnte diese Version aufgrund des enormen Erfolgs der Anime-Serie allerdings nicht umsetzen, denn bisher ist kein Ende in Sicht.
Aktuell läuft in Japan die 20. Staffel über die kleinen Taschenmonster, außerdem flimmerte dort im Juli 2016 mit „Pokémon – Der Film: Volcanion und das mechanische Wunderwerk“ der mittlerweile 19. Kinofilm über die Leinwände – und bisher ist Ash noch immer ein Teenager.