Schriftsteller greifen bei ihren Schöpfungen bekanntlich auf das zurück, was sie selbst kennen und erleben. Das gilt natürlich auch für J.K. Rowling, die nach ihren sieben „Harry Potter“-Romanbestsellern beim Film-Spinoff „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ (ab 17. November 2016 in den deutschen Kinos) nun ihren Einstand als Drehbuchautorin gibt.
So hat sich die inzwischen von der Beihilfeempfängerin zu einer der reichsten Frauen Englands aufgestiegene Rowling möglicherweise gleich für drei Figurennamen aus der „Harry Potter“-Welt bei den Grabsteinen auf dem Friedhof der Greyfriars Kirk im schottischen Edinburgh bedient: Thomas Riddell, William McGonagall und Elizabeth Moodie wurden zu Tom Riddle, Minerva McGonagall (in den Filmen: Maggie Smith) und Alastor Moody (Brendan Gleeson).
Ganz woanders fand die Schriftstellerin die wichtigsten Zutaten für den in den Filmen von Alan Rickman gespielten furchteinflößenden Professor Snape, nämlich bei einem ihrer eigenen Chemielehrer. Der betroffene Pädagoge, Mr. John Nettleship aus Monmouthshire, soll ein wenig erschrocken reagiert haben, als er von der Verbindung zu Snape hörte und äußerte die Hoffnung, dass die schlimmsten Seiten des Schurken nichts mit ihm zu tun haben.
Eine weitaus positivere Figur als der finstere Snape ist natürlich die kluge Hermine Granger (Emma Watson). Da verwundert es nicht unbedingt, dass Rowling diese Heldin zu wesentlichen Teilen nach sich selbst modelliert haben soll – bis in Details hinein. So ist es kein Zufall, dass Hermines Patronus ein Otter ist, denn dies ist eines der Lieblingstiere der Autorin, wie sie bei mehreren Gelegenheiten betonte.