
Platz 21:
„There Will Be Blood“ von Jonny Greenwood
Noch während Paul Thomas Anderson („Magnolia“) das Drehbuch zu „There Will Be Blood“ schrieb, lauschte der Regisseur gebannt den Klängen der Band Radiohead und den Solo-Stücken des Bandmitglieds Jonny Greenwood. Von dessen „Popcorn Superhet Receiver“ soll der Regisseur so begeistert gewesen sein, dass er den Musiker anrief und darum bat, den Score zu seiner Romanverfilmung beizusteuern. Eine gute Entscheidung! Greenwoods Musik zählt (zusammen mit seinen nicht minder genialen Scores zu P.T. Andersons „The Master“ und „Inherent Vice“) zu den ungewöhnlichsten Filmkompositionen der vergangenen Jahre. Mit seinen unheimlichen, verzerrten Tönen, die mitunter einem destruktiven menschlichen Schrei gleichkommen, fängt der Radiohead-Gitarrist perfekt das tiefdunkle Innenleben von Protagonist Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) ein. Allein das Auftaktstück des Films, in dem Celli und Kontrabässe eine unbehagliche Stimmung erzeugen, lässt den Zuhörer mit seinen dissonanten Klängen gar nicht mehr los – und erinnert damit an die sphärische Musik von György Ligeti, die in Stanley Kubricks Sci-Fi-Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ erklingt.
Anspieltipp: „Open Spaces“