Vergleiche mit (über-)großen Vorbildern sind in der Vorberichterstattung zu kommenden Filmen ein beliebtes Mittel und gefühlt vergeht keine Woche, in der nicht ein neues Projekt mit einem Klassiker oder Meisterwerk aus der jüngeren Vergangenheit gegenübergestellt wird – besonders beliebt sind dabei Vergleiche mit Christopher Nolans „The Dark Knight“. Und die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wenn man als Regisseur, Drehbuchautor oder Darsteller sein in der Entwicklung befindliches Projekt mit einem bekannten Film vergleicht, weiß der Zuschauer sofort, was er erwarten kann. In einem Interview mit den Kollegen von Collider zog Jeremy Slater, einer der Autoren des amerikanischen „Death Note“-Remakes, nun ebenfalls einen gewagten Vergleich: „Death Note“ sei wie Michael Manns Meisterwerk „Heat“, nur mit Teenagern.
Auf die Frage nach dem Drehbuch zu „Death Note“ antwortete Slater auch, dass er das Skript mittlerweile an einen anderen Autoren, Kyle Killen, abgegeben habe, der nun letzte Änderungen vornehme. Er sei sich jedoch sicher, dass ein großer Teil des finalen Drehbuchs seine Arbeit sei, gewissermaßen die Grundlage. „Ich glaube, das wird wirklich ein besonderer Film, nicht nur weil Adam Wingard so ein fantastischer Regisseur ist“, so Slater. „Wir haben auch einen coolen und spaßigen Ansatz für ‚Death Note‘ gefunden, einen Weg, wie wir den Film auf das reduzieren können, was er ist. Er ist wie ‚Heat‘, nur mit Teenagern und einer dieser Teenager hat Superkräfte.“ Ihre Version von „Death Note“ sei viel düsterer, lustiger und aufregender, als sich die Leute vorstellen könnten und man versuche natürlich außerdem, der „großen moralischen Komplexität“ der Vorlage treu zu bleiben.
Für sich genommen müsste man dieser Aussage von Slater vielleicht noch keine große Bedeutung beimessen, doch die Kollegen von Collider veröffentlichten ebenfalls ein Interview mit Regisseur Adam Wingard („You’re Next“, „The Guest“). Und was Wingard über „Death Note“ zu sagen hatte, hörte sich tatsächlich nicht nach einem typischen, weichgespülten Hollywood-Remake an. Angesprochen auf die Tatsache, dass „Death Note“ als Netflix-Produktion ja keine Altersfreigabe von der MPAA (dem amerikanischen Pendant zu FSK) bekommen müsste, antwortete Wingard nämlich: „Wir können machen, was auch immer wir wollen. Das ist ja das tolle daran, dass es ein Anime ist. Im Grunde genommen ist das ein Comic, den man zum Leben erweckt.“ Für ihn sei Anime schon immer etwas für Erwachsene gewesen, daher war es ihm auch wichtig einen Film für Erwachsene zu machen. „Es gibt also nackte Haut, es wird geflucht, und es gibt haufenweise Gewalt“, versprach Wingard. Dafür soll auch ein Kollege von ihm garantieren, den er als Second-Unit-Regisseur engagiert habe: Jason Eisener, seines Zeichens Regisseur des kultverdächtigen und ultrabrutalen Exploitation-Streifens „Hobo With A Shotgun“. Laut Wingard gebe es in „Death Note“ gewissermaßen drei sehr blutige Kurzfilme von Eisener.
Das Interesse der Fans dürfte spätestens damit geweckt sein – ob Wingard & Co. ihr Wort auch halten, werden wir spätestens wissen, wenn „Death Note“ bei Netflix verfügbar ist. Ein genaues Startdatum steht zwar noch nicht fest, der Streaminganbieter peilt aber wohl eine Veröffentlichung im Jahr 2017 an.