Ihr Einfluss ist größer denn je:
So direkt kam die Vision von Joanne K. Rowling noch nie auf die Leinwand
Während Bestseller-Autorin Joanne K. Rowling bei der „Harry Potter“-Filmreihe nur als Produzentin und Beraterin fungierte, übernimmt sie nun bei der „Phantastische Tierwesen“-Trilogie eine noch viel aktivere Rolle. „Diesmal hat Joanne die ganze Geschichte von Grund auf als Drehbuch entwickelt“, erklärt Regisseur David Yates. „So haben wir mit ihr gemeinsam an jedem Detail gearbeitet. Das war faszinierend, denn sie hatte zuvor nie ein Drehbuch verfasst.“
Dass sich die Autorin dabei als wahres Naturtalent entpuppte, verblüffte dann sogar das Filmteam: „Sie hat einfach so viel Phantasie. Da kamen wir nicht hinterher. Es dauerte länger, ihr Anmerkungen zum Skript zu geben, als sie brauchte, um es umzuschreiben. Das wurde uns schon regelrecht peinlich. Bis wir uns über Änderungen einig werden konnten, hatte sie manchmal schon die nächste Version eingereicht.“
Doch ihre Arbeit begrenzte sich nicht nur aufs Schreiben. So übernahm sie auch persönlich die Recherche für das geeignete Vorbild für die US-Zaubereibehörde MACUSA. Szenenbildner Stuart Craig erinnert sich nicht ohne ein Grinsen daran: „Sie fand das Woolworth Buildung, das von 1905 stammt, und 1926, wenn der Film spielt, immer noch das größte Gebäude der Stadt war. Außen hat es ein sehr gotisches Design, das für uns bei ‚Harry Potter‘ zum Synonym für die magische Welt geworden ist. Das war also Joannes großer Einfluss. Noch dazu sitzt am oberen Ende des Torbogens wie auf wundersame Weise eine steinerne Eule. Ihr müsst euch Joannes Gesicht vorstellen, als sie das entdeckt hat.“
Im Film wird daraus eine animierte Eule, die hinunter zur Drehtür fliegt, die immer schneller und schneller wird und damit Zauberer in das Gebäude zieht. Für die Innenansicht entschied sich das Team, alle Stockwerke zu entfernen und den Wolkenkratzer damit zu einer beeindruckenden Kathedrale zu machen, die nur fünf unterirdische Etagen besitzt. Auch dafür lieferte die Autorin bereits Inspirationen im Skript, denn ihr Schreibstil sei wunderbar beschreibend, schwärmt Stuart Craig: „Da bekommt man schon sehr viele Informationen. Sie war aber auch oft im Studio und hat sich die frühen Design-Modelle und Entwürfe angesehen und kommentiert. Sie ist bei allem auf dem Laufenden.“
Kein Wunder also, dass sie auch für Hauptdarsteller Eddie Redmayne erste Anlaufstelle für die Vorbereitung auf seine Rolle wurde. „Das Besondere an der Arbeit mit J.K. Rowling war, dass sie, obwohl es keinen Roman zu diesem Film gibt, dieses unglaubliche Hintergrundwissen zu allen Aspekten hat.“ Stundenlang nahm sich die Autorin Zeit, um ihm sämtliche Details zu seiner Figur zu erklären. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ scheint damit noch mehr als „Harry Potter“ Joanne K. Rowlings wahres Film-Baby zu sein!