von Maren Ade
Darum geht’s: Als der 65-jährige Pensionär Winfried (Peter Simonischek) spontan seine Tochter Ines (Sandra Hüller), eine erfolgreiche Unternehmensberaterin, bei ihrer Arbeit in Bukarest besucht, hat er nicht das Gefühl, dass sie dort besonders glücklich ist. Statt wieder abzureisen, gibt sich Winfried mit Perücke und schiefen falschen Zähen fortan als Lebensberater Toni Erdmann aus – und bringt das Leben seiner Tochter damit gehörig durcheinander…
So stehen die Chancen: Wenn es nach FILMSTARTS ginge, würden Maren Ade und ihre Mitstreiter für ihr in Cannes gefeiertes, aber nicht ausgezeichnetes Fünf-Sterne-Drama auf jeden Fall in allen wichtigen Kategorien nominiert - ausländische Filme haben es dort allerdings erfahrungsgemäß besonders schwer. Aber wenn Deutschland ihn denn einreicht, besteht zumindest berechtigte Hoffnung auf eine Nennung in der Sparte „Bester fremdsprachiger Film“. Sony Pictures Classics bringt den tragikomischen „Toni Erdmann“ außerdem pünktlich zu Weihnachten in die amerikanischen Kinos – genau wie sie das im vergangenen Jahr mit „Son Of Saul“ gemacht haben. Und der hat seinem Heimatland Ungarn später tatsächlich den Oscar eingebracht.