„Loving“
von Jeff Nichols
Darum geht’s: Der weiße Richard (Joel Edgerton) und die schwarze Mildred (Ruth Negga) sind ein Paar im Virginia der 1950er Jahre. Allerdings ist ihre Liebe per Gesetz verboten. Als die beiden sich trotzdem zur Heirat entscheiden, wird ihnen der Prozess gemacht – eine langjährige Haftstraße können sie dabei nur umgehen, wenn sie sich bereit erklären, den Staat zu verlassen und für die nächsten 25 Jahre nicht zurückzukehren …
So stehen die Chancen: Für einen Oscar-Topfavoriten ist Jeff Nichols‘ Drama auf den ersten Blick ein wenig low key: keine großen Stars, keine berühmte Vorlage, keine spektakulären Schauwerte. Doch die Geschichte ist wahr und vor allem wahrhaftig, die Leistungen von Joel Edgerton und Ruth Negga sensationell und das Thema der schwarz-weißen „Mischehe“ angesichts der aufkochenden ethnischen und sozialen Konflikte in den USA brandaktuell. Das neue Werk des Machers von „Take Shelter“ und „Midnight Special“ hat uns schon in Cannes tief beeindruckt (--> zur FILMSTARTS-Kritik) und beim wichtigen Awards-Schaufenster in Toronto dürfte es dem einflussreichen Gala-Publikum ähnlich gehen. Bei jenem Festival wird übrigens auch der thematisch nicht unähnliche „A United Kingdom“ mit David Oyelowo und Rosamund Pike präsentiert – auch der ist ein potenzieller Oscar-Kandidat.