(Paul Verhoeven, USA 1997)
Paul Verhoeven hat gleich mehrere wegweisende Science-Fiction-Meilensteine gedreht. Mit „RoboCop“ (1987) und „Total Recall“ (1990) inszenierte der niederländische Regisseur zwei bis heute gefeierte Vertreter des Genres, bevor er mit „Starship Troopers“ einen grandiosen Mix aus Science-Fiction, Satire und Antikriegsfilm ablieferte. Ähnlich wie in „RoboCop“ verwendet Verhoeven in „Starship Troopers“ auf geniale Weise Werbespots, Militärpropaganda und andere Medien, um so die faschistoiden Zustände dieses gar nicht so rosigen Paralleluniversums zum Ausdruck zu bringen. Frei von Moral und Skrupel werden hier Aliens und Menschen gemetzelt und gequält, was das Zeug hält. Aber spätestens, wenn Neil Patrick Harris als Colonel Carl Jenkins in einer Art SS-Montur die Bildfläche betritt und triumphierend die Furcht des unterjochten Brain Bug proklamiert, sollte auch der letzte Zuschauer erkennen, dass Verhoeven mit seinem Hochglanz-Blockbuster eine ganz eindeutige Abrechnung mit faschistischen Militärdiktaturen vornimmt – nur eben im Gewand eines noch heute prachtvoll anzusehenden Popcorn-Actioners, der 1998 völlig zu Recht in der Kategorie Beste Visuelle Effekte für einen Oscar nominiert wurde (der am Ende an James Camerons Rekordbrecher „Titanic“ ging).