(Ridley Scott, USA/UK/Hongkong 1982)
Und noch ein Meisterwerk des Science-Fiction-Genres! Dabei erweckte „Blade Runner“ zum Zeitpunkt seines Erscheinens im Jahr 1982 erst einmal gar nicht den Anschein eines Meilensteins. Das hing in erster Linie mit den ausbleibenden Zuschauerströmen (bis heute wird gemunkelt, dass Steven Spielbergs „E.T. - Der Außerirdische“ den Markt für Science-Fiction-Filme für Monate besetzt hielt) sowie den größtenteils schlechten Kritiken von bekannten US-Rezensenten wie Pauline Kael oder Roger Ebert zusammen. Spätestens aber der 1992 erschienene Director's Cut, in dem Regisseur Ridley Scott seine eigentliche Vision des Films präsentierte, läutete ein Umdenken ein. In Scotts überarbeiteter Fassung werden Aspekte der Handlung – etwa durch die Entfernung des unnötig erklärenden Voice-overs von Hauptdarsteller Harrison Ford – deutlich optimiert, was deutlich zur Qualität des ohnehin schon zeitlosen Films beiträgt. Worin sich die Kritiker aber auch schon 1982 einig waren, ist die umwerfende Bildgewalt der Verfilmung von Philip K. Dicks Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen“. Das an Cyberpunk erinnernde Szenenbild von Syd Mead („Aliens - Die Rückkehr“) sowie die handgemachten Spezialeffekte von Oscarpreisträger Douglas Trumbull („2001: Odyssee im Weltraum“) suchen noch heute ihresgleichen. Da kann man nur gespannt sein, ob Denis Villeneuve („Sicario“) mit seinem für 2017 angekündigten „Blade Runner“-Sequel mit der schieren Opulenz des Vorgängers wird mithalten können...