Fünf Jahre nach dem Ende der Fantasy-Kultserie „Heroes“ (79 Episoden in vier Staffeln zwischen 2006 und 2010) startete im Oktober 2015 in den USA die Reboot-Serie „Heroes Reborn“, die zwar gerade online viel Beachtung erfuhr, aber nach schwachen Kritiken auch nur mäßige und vor allem ständig sinkende Quoten einfuhr. Folgerichtig wurde die Serie nach der ersten Staffel gleich wieder abgesetzt.
Trotzdem hat der Sender RTL II vor wenigen Wochen damit begonnen, die Serie am Freitagabend auch in Deutschland auszustrahlen – am vergangenen Freitag liefen die Episoden 5 und 6 als Doppelfolge ab 22.35 Uhr.
Aber jetzt ist Schluss! Nach nicht einmal mehr drei Prozent Marktanteil (bisheriger Schnitt der ersten vier Episoden: 3,7 Prozent) zog RTL II nun die Reißleine. Ab sofort läuft „Heroes Reborn“ nicht mehr auf dem gewohnten Sendeplatz; und auch eine Verschiebung auf einen anderen Platz im Programm ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant. Am kommenden Freitag läuft statt den Folgen 7 und 8 der Action-Thriller „Gefährliche Brandung“.
Ganz überrascht kann RTL II von dem Flop übrigens nicht gewesen sein, immerhin liefen auch schon die letzten beiden Staffeln der Originalserie wegen mieser Quoten erst nach Mitternacht.
Die Praxis, Serien mitten in einer Staffel aus dem Programm zu nehmen oder die restlichen Folgen mitten in der Nacht zu versenden, nimmt sowohl in den USA als auch in Deutschland immer mehr zu. Die Folge: Immer mehr Serien-Fans „trauen“ sich nicht mehr, eine Serie im TV überhaupt erst anzufangen, weil sie schon mittendrin vom Sender hängengelassen wurden. Das ist natürlich ein großes Plus für Streaming-Anbieter wie Netflix oder Sky Go, die oft auf einmal alle Episoden einer Staffel oder gar Serie anbieten.