2013 wurde bekannt, dass das von Stanley Kubrick ursprünglich als Kinofilm geplante „Napoleon“-Projekt von Regielegende Steven Spielberg in eine HBO-Mini-Serie verwandelt werden soll. Bald darauf wurde Baz Luhrmann („Der große Gatsby“) als möglicher Regie-Kandidat verkündet, doch seitdem war es erneut still um Kubricks einstiges Großprojekt. Nun aber wurde frischer Wind in die „Napoleon“-Mini-Serie geblasen: Laut Collider verkündete Kubricks Schwager Jan Harlan, der eine Vielzahl der Filme der Regie-Legende produzierte, während einer Kubrick-Retrospektive im britischen Leicester, dass „Napoleon“ als insgesamt sechsstündige Mini-Serie auf HBO ausgestrahlt werden solle. Auch einen namhaften Regie-Kandidaten gäbe es bereits.
Laut Harlan werde Cary Fukunaga die Regie von Kubricks unvollendetem „Napoleon“ übernehmen. Fukunaga führte bereits bei der von der Kritik gefeierten ersten Staffel der HBO-Serie „True Detective“ und beim von Netflix produzierten Kriegsdrama „Beasts Of No Nation“ Regie. Am Skript von „Napoleon“ arbeite Harlan zufolge der Kubrick-Kollaborateur Tony Frewin (u. a. „Full Metal Jacket“ und „Eyes Wide Shut“) mit.
Kubrick, der für seine extreme Akribie bekannt war, begann bereits 1961 mit den Recherchen für sein Herzensprojekt, welches er nach dem Erfolg seines wegweisenden Science-Fiction-Films „2001: Odyssee im Weltraum“ realisieren wollte. Trotz umfassender Vorbereitungen, eines fertigen Drehbuchs und dem Casting von Jack Nicholson in der Titelrolle wurde das biographische Historien-Drama nie in die Tat umgesetzt, da nach dem finanziellen Misserfolg von Sergei Bondarchuks thematisch ähnlichen „Waterloo“ (1970) kein Studio bereit war, ein derart großes Budget zur Verfügung zu stellen. Nachdem Kubrick am 6. März 1999 verstarb, lag das Projekt bis 2013 gänzlich auf Eis.
Ob die Wahl für den Regieposten am Ende tatsächlich auf Fukunaga fällt und wann mit einem Drehbeginn von „Napoleon“ zu rechnen ist, steht nach wie vor noch nicht fest.