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    Platz 2: „Der Pate II

    (Francis Ford Coppola, USA 1974)

    So gut Francis Ford Coppolas „Der Pate“ auch sein mag. Das Sequel/Prequel aus dem Jahre 1974 ist schlicht besser. Der Ton ist darin noch einmal um einiges bitterer als im ohnehin schon düsteren Erstling. So gelingt es dem von Al Pacino mit steinerner Undurchdringlichkeit dargestellten Michael Corleone zwar, den Weg seines Vaters fortzuschreiten, seine Macht zu mehren und seine Feinde zu vernichten. Doch büßt er mit jedem Sieg auch große Teile seiner Menschlichkeit ein, verliert seine Frau, seine Freunde und wendet sich in letzter verbitterter Instanz gar gegen seine eigene Familie. Während man seinem gesellschaftlichen Aufstieg und seiner Einflussnahme beiwohnt, wird man in einer parallel verlaufenden Rückblendenfolge mit der Lebensgeschichte seines Vaters vertraut gemacht. Sah man im Erstling Marlon Brando, wie er den altersweisen Gattopardo im Halbschatten gab, schlüpfte hier ein gewisser Robert De Niro in die Rolle des Vito Corleone und brillierte als früh abgehärteter Einwanderer mit lauernder Intelligenz und Killerinstinkt, dem das Wechselspiel von Mordmaschine und Familienmensch so viel besser zu gelingen schien als seinem so viel erfolgreicherem Sohn, der das Familienunternehmen des Vaters zum multinationalen Konzern ausbaut. Politiker in seine Tasche steckt und dem doch gleichzeitig selbst seine Nächsten abhandenkommen. Was bleibt, ist ein einsamer Midas, allein mit seiner Macht. Ein Gespann wie De Niro/Pacino zieht die Blicke auf sich, ohne dabei den schlicht fantastischen Nebendarstellern wie Diane Keaton, Robert Duvall oder Lee Strasberg die Show zu stehlen. Hier trifft eine europäische, an Luchino Visconti erinnernde Opulenz auf den erzählerischen Reichtum von F. Scott Fitzgeralds „Der große Gatsby“ und die inszenatorische Brillanz von Orson Welles' „Citizen Kane“. „Der Pate II“ überflügelt seinen Vorgänger um ein paar Etagen und darf mit Fug und Recht als das größte amerikanische Gegenwartsepos bezeichnet werden.

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