Platz 5: „Pulp Fiction“
(Quentin Tarrantino, USA 1994)
Verschaffte sich Kult-Regisseur Quentin Tarantino mit seinem famosen Erstling „Reservoir Dogs“ bereits Gehör unter Filmkennern und einigen eingeweihten Fans, begründete er mit seinem ebenfalls im Gangster-Milieu angesiedelten Über-Meisterwerk „Pulp Fiction“ seinen Status als Regie-Superstar, der unbeirrbar seinen autodidaktischen Weg vom Videothekenmitarbeiter zu einem der meistgefeierten Regisseure der Gegenwart verfolgte. Virtuos spielt Tarantino mit seinem skurrilen Figurenkabinett, legt seiner Truppe von rabiaten Antihelden brillante Dialoge in den Mund und lässt sie unglaublich cool aussehen, obwohl sie doch eigentlich nur reden wie die Klatschweiber. Gerade hier liegt Tarantinos Quantensprung, der das Gangster-Universum um eine neue Facette bereichert hat: „Pulp Fiction“ strotzt nur so vor zum Kult gewordenen Szenen, aus denen wohl Uma Thurmans und John Travoltas legendäre Tanznummer heraussticht und zum Markenzeichen des Films wurde. Oder ist es doch Christopher Walkens ehrfurchteinflößende Erzählung über die „Uhr im Arsch“? Oder vielleicht Samuel L. Jacksons Monolog über den „Pfad der Gerechten“? Oder, oder, oder…Die Reihe ließe sich noch lange fortführen, so reich ist „Pulp Fiction“. Ganz nebenbei exhumierte Tarantino die einst 1994 grotesk darbende Karriere John Travoltas und verhalf ihm zu einem der größten Comebacks der Filmgeschichte. Die verschiedenen zunächst nebeneinander und teilweise in unterschiedlichen Zeitebenen verorteten Handlungsstränge finden am Ende auf wundersame Weise zusammen und runden einen vollkommenen, mit einem Höchstmaß an Virtuosität inszenierten Film ab (wofür es zu Recht einen Oscar für das Beste Drehbuch gab).