Platz 7: „Citizen Kane“
(Orson Welles, USA 1941)
„Rosebud“: Mit diesem rätselhaften Wort auf den Lippen scheidet der Zeitungsmagnat Charles Foster Kane (Orson Welles) bereits in der ersten Szene von „Citizen Kane“ aus dem Leben. Orson Welles widmet sein Opus Magnum dem Mythos des amerikanischen Traums und hinterfragt dabei kritisch die Mechanismen und Entscheidungen, die zu Charles Foster Kanes schwindelerregendem Aufstieg führten. Erstaunlicherweise floppte das Drama, das heutzutage als Meilenstein der Filmgeschichte gilt, trotz positiver Kritiken gnadenlos an den Kinokassen und brachte dem Studio Verluste ein. Die gebührende Anerkennung für sein Werk wurde Welles erst später zuteil, so belegte „Citizen Kane“ beispielsweise von 1962 an über 50 Jahre durchgängig den ersten Platz der Top-Ten-Filmliste der Fachzeitschrift „Sight & Sound“ des British Film Institute und wurde erst 2012 von Hitchcocks „Vertigo“ vom Thron gestoßen. Doch warum hat „Citizen Kane“ einen so hohen Stellenwert in der westlichen Filmgeschichte? Der französische Filmkritiker André Bazin brachte es wie folgt auf den Punkt: „Ich glaube, man kann ohne Übertreibung sagen, dass alles, was seit 1940 im Film Bedeutung hat, entweder von ‚Citizen Kane‘ oder von Jean Renoirs ‚Die Spielregel‘ beeinflusst ist [...].“